Holthausen/Lyon Klein-Arndt gewinnt letzte Medaille bei einer WM

Holthausen/Lyon · Auf ihrer läuferischen Abschiedstournee hat Melanie Klein-Arndt vom SFD noch einmal bei einer Weltmeisterschaft eine Silbermedaille errungen. Klein-Arndt musst bei der Altersklasse W35 über 10 000 Meter nur der Favoritin aus Polen den Vorrang lassen.

Auf nationaler Ebene startet die Düsseldorferin bereits in der Altersklasse ab 40, international ging das noch nicht. So musste sich die 39-Jährige in den Lauf-Wettbewerben fünf Jahre jüngeren Konkurrentinnen stellen. Diese Leichtathletik-WM war ihre Letzte. Denn nach ein paar Abschiedsläufen im Herbst gibt sie die Mittel- und Langstrecken auf. Künftig will sich die erfolgreiche Sportlerin dem Triathlon zuwenden.

Der letzte Wettkampf verlangte ihr noch einmal alles ab: Am Freitag war sie bei 40 Grad Hitze von Lyon mit Krämpfen und völlig überhitzt aus dem 5000 Meter-Rennen gegangen. Sie sei am Boden zerstört gewesen, habe mit sich und der vertanen Chance auf eine Medaille gehadert, heißt es in einer Presseinformation.

Doch beim Rennen über die längere Distanz stimmten die Bedingungen: Die ganze Nacht hatte es geregnet, auf der Bahn waren große Pfützen, es hatte sich abgekühlt auf 22 Grad. Genau so mag es Melanie Klein-Arndt. Sie ging den Lauf beherzt an und riss vom ersten Kilometer das Tempo an sich. Kein taktisches Geplänkel, kein Abwarten, heute sollen sich alle an ihr Tempo anpassen. Schnell war das Feld auseinandergerissen.

Eine Polin, die Favoritin, und eine Österreicherin folgten ihr, Melanie Klein-Arndt hatte sogar etwas Abstand aufbauen können. Aber 2000 Meter vor dem Ziel kam die fünf Jahre jüngere Favoritin auf und übernahm die Führung, die sie bis zum Ziel nicht mehr abgab. Die Düsseldorferin wurde mit einer Zeit von 37:23 Minuten Zweite. So recht konnte Melanie Klein-Arndt das Geschehene nicht begreifen. Es ist die gleiche Zeit wie bei ihrem Deutschen Meistertitel im Mai.

(rö)
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