Holthausen Kinder erobern den Kamper Acker

Holthausen · Die Mitmachangebote werden von den Kindern und Jugendlichen des Viertels gut genutzt. Der Bewegungs-Zirkus von Olaf Schmeißer ist Bestandteil des Urban-Art-Festivals.

 Eva (6) und ihr Zwillingsbruder Micael sind derzeit jeden Tag auf dem Kamper Acker und machen alles Angebote mit.

Eva (6) und ihr Zwillingsbruder Micael sind derzeit jeden Tag auf dem Kamper Acker und machen alles Angebote mit.

Foto: Rosalia Pavlakoudis

Das 40-Grad-Urban-Art-Festival auf dem Kamper Acker ist in vollem Gange. Kinder nehmen am Farb-Spritzen teil, versuchen ihr Geschick auf Einrädern oder toben sich mit Bällen, Ringen, Keulen, Lauftonnen und Stelzen aus. Die Eltern sitzen entspannt auf Bänken in Sichtweite oder stürzen sich sogar selbst ins Vergnügen.

Eva (6) und ihr Zwillingsbruder Micael aus Holthausen sind seit Beginn des Festivals jeden Tag dort anzutreffen. Die Geschwister - beide sportlich sehr aktiv - sind im Taekwondo-Verein, Micael spielt zusätzlich Fußball. Evas Lieblingsbeschäftigung auf dem Festival ist das Herstellen von Buttons. Sie habe bereits zehn Stück gemacht, erzählt ihre Mutter Carla Baptista.

"Es kommen aber nicht nur junge Familien her, sondern alle Generationen. Von eins bis 85 ist alles vertreten", sagt Olaf Schmeißer vom Mitmachzirkus. Der Leiter des Bewegungszirkusses ist Teil des Rahmenprogramms des Festivals, das am Samstag eröffnet wurde.

Carla Baptista ist auch darüber begeistert, dass die Kinder in der unmittelbaren Nachbarschaft so ein Angebot haben. Jetzt in der Ferienzeit würden sie sich sonst langweilen, sagt sie. Die Familie besucht regelmäßig den Spielplatz auf dem Kamper Acker, aber mit dem Festival kann der kaum mithalten. "So viele Kinder habe ich hier noch nie gesehen", berichtet die Mutter der Zwillinge lachend.

Schmeißer stimmt zu. Die Besucher kämen zwar immer erst ab 14 Uhr, seien aber experimentierfreudig und testeten alles - zumindest einmal - aus. Damit keine Langeweile aufkommt, werden die Stationen erst nach und nach aufgebaut. "Sonst herrscht Reizüberflutung. Dann ist man überfordert und probiert gar nichts richtig aus", erklärt Schmeißer. So gibt es täglich etwas Neues zu entdecken. Die neunjährige Medina und ihr kleiner Bruder Hudi (5) - auch aus Holthausen - haben ebenfalls Spaß; dem Mädchen gefällt besonders das Klettergerüst. Sie ist seit zwei Jahren im Turnverein und hat nun Gelegenheit, ihre Kletter- und Balancierkünste zu erproben. Das Gerüst wurde von den Mitgliedern des Mitmachzirkusses als Parcours angelegt, so dass die Kinder einige Hindernisse zu überwinden haben.

Hudi macht seiner großen Schwester ohnehin alles nach, zum Leidwesen seiner Mutter Elvira Suleymann. Sie steht etwas nervös neben dem Klettergerüst, während ihr Sohn übermütig versucht, es seiner großen Schwester gleichzutun. Grund zur Sorge gibt es wenig, da der Bodenbereich mit dicken Matten ausgelegt ist. "Wir sind heute zum ersten Mal hier, wollen aber auf jeden Fall öfter kommen", sagt die junge Mutter.

Noch bis kommende Woche Freitag werden täglich Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten. Höhepunkt ist die farbige Gestaltung der 1300 Quadratmeter großen Decke des Regenauffangbeckens durch den Künstler Klaus Klinger und seiner Gruppe "Farbfieber". Diese veranstalten das Festival.

(RP)
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