Holthausen Henkels Ausbildungszentrum ist 50

Holthausen · Am 6. November 1967 wurde das Jost-Henkel-Ausbildungszentrum eröffnet. Ein halbes Jahrhundert später sind über alle Jahrgänge hinweg rund 510 junge Auszubildende und duale Studenten in dem Unternehmen beschäftigt.

 Lutz Speitkamp (Auszubildender aus dem Abschlussjahrgang 1968) trifft auf die aktuelle Auszubildende Janina Zymla.

Lutz Speitkamp (Auszubildender aus dem Abschlussjahrgang 1968) trifft auf die aktuelle Auszubildende Janina Zymla.

Foto: Anne Orthen

Henkel war erst ein deutsches, dann ein europäisches und ist heute ein internationales Unternehmen. Allein am Standort Düsseldorf sind rund 5500 Menschen beschäftigt, weltweit sind es mehr als 50.000. Viele junge Leute sehen in der Marke Henkel für sich eine gute berufliche Perspektive und wollen daher einen Platz im Jost-Henkel-Ausbildungszentrum ergattern. Das wurde vor 50 Jahren, am 6. November 1967, eröffnet und ist noch immer der Dreh- und Angelpunkt der beruflichen Ausbildung des Unternehmens.

Rund 3500 Ausbildungsbewerbungen gehen pro Jahr bei Henkel in Düsseldorf ein, für 2018 gibt es 117 freie Plätze. Janina Zymla ist eine von aktuell insgesamt 510 jungen Auszubildenden sowie dualen Studenten und befindet sich im dritten Lehrjahr. Die 20-Jährige überzeugte zunächst in einem Online-Test und im folgenden Bewerbungsgespräch, danach wurde ihr sofort ein Ausbildungsplatz angeboten. Die angehende Chemielaborantin hat ihre Berufswahl nach dem Abitur nicht bereut: "Die Ausbildung ist sehr vielseitig und aus meiner Sicht für jeden geeignet, der sich für Naturwissenschaften interessiert."

Die Auszubildenden werden bei Henkel so schnell wie möglich in die betrieblichen Abläufe aufgenommen, lernen die vier Einsatzbereiche Klebstoffe, Beauty Care, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Analytik kennen. Für Janina Zymla ging es zuerst in die Sparte Waschmittel. "Ich war nervös vor Freude und wurde von den Kollegen sofort in die Arbeitsprozesse integriert." Workshops und Seminare - zum Beispiel zu verschiedenen sozialen Kompetenzen oder dem Thema Nachhaltigkeit - ergänzen die Ausbildungszeit. Ausbildungsleiter Loert de Riese-Meyer erklärt in Zeiten von Internationalisierung und Digitalisierung: "Wir müssen heute für morgen ausbilden, deshalb immer nach vorne schauen und vorausschauend denken, damit die jungen Leute gute Fachkräfte werden."

Lutz Speitkamp, ebenfalls Chemielaborant, begann seine Ausbildung 1965 und war dabei, als 1967 alle Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen auf dem Werksgelände in Düsseldorf im Jost-Henkel-Ausbildungszentrum zusammengefasst wurden. Sein Jahrgang war es damals auch, der die ersten Frauen hatte. "Vorher hatten die Auszubildenden blaue Arbeitsanzüge an; ab dem Lehrjahrgang 1965 gab es für alle weiße Kittel. Für mich war es damals eine Selbstverständlichkeit, eine Krawatte zu tragen", berichtet der 71-Jährige. Speitkamp hatte nach der Ausbildung ein Übernahmeangebot zunächst ausgeschlagen und ein vierjähriges Studium in Aachen begann, um dann als Chemieingenieur zu Henkel zurückzukehren. Janina Zymla hat einen anderen Werdegang im Blick: "Ich strebe eine Übernahme bei Henkel an und möchte dann berufsbegleitend studieren, vielleicht Verfahrenstechnik."

Die Berufsausbildung bei Henkel begann 1925 mit den Ausbildungsberufen Schlosser, Dreher, Klempner, Schreiner und Drucker. Seitdem kamen immer mehr hinzu. Heute gibt es 18 Ausbildungsberufe an acht Standorten in Deutschland. Neben naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufen können Schüler ihre Ausbildung auch bei der Werkfeuerwehr oder im Gastronomiebereich absolvieren. Ab 2018 wird es einen neuen Ausbildungsberuf geben: die Kauffrau oder Kaufmann im E-Commerce. Bisher bildete das Ausbildungszentrum in seinen 50 Jahren rund 5000 Menschen aus.

(RP)
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