Holthausen Haus Nummer 15 weiter unbewohnt

Holthausen · Während der Neubau an der Heggemannstraße/Ecke Bonner Straße langsam Formen annimmt, ist das einsturzgefährdete Haus immer noch eingerüstet und muss wahrscheinlich abgerissen werden.

An dem baufälligen Haus an der Heggemannstraße (r.), das immer noch eingerüstet ist, sollen jetzt die Arbeiten für den zweiten Neubau beginnen.

An dem baufälligen Haus an der Heggemannstraße (r.), das immer noch eingerüstet ist, sollen jetzt die Arbeiten für den zweiten Neubau beginnen.

Foto: Günter von Ameln

Ein Gebäudekomplex für das Mietshaus an der Heggemannstraße steht im Rohbau. Jetzt sollen die Arbeiten nebenan für den zweiten beginnen. Dort, wo vor einem Jahr das Nachbarhaus Nummer 15 fast eingestürzt wäre.

An dem Haus an der Heggemannstraße 15 hat sich seit Gründonnerstag 2015, dem 3. April, nichts getan: Die großen Risse in der Fassade sind noch immer so deutlich zu erkennen wie vor einem Jahr. Unter den Fenstern, an der Tür, selbst oben am Giebel ist die Hauswand gespalten. Ein dicht zusammengestelltes Gerüst stabilisiert nach wie vor das schmale Gebäude.

Im April wäre das Haus in Holthausen beinahe eingestürzt. Der Bauherr des Mehrfamilienhauses nebenan hatte damals ohne Genehmigung mit den Bauarbeiten begonnen. Er ließ eine große Baugrube ausheben, die nicht ausreichend gesichert wurde. Ein Statikgutachten fehlte, wie sich später herausstellte. Inzwischen ist die Baugrube für die Tiefgarage zwar so gut wie fertig, doch die Arbeiten direkt neben dem einsturzgefährdeten Haus hat das Bauunternehmen so lange wie möglich herausgezögert.

Offenbar bestand immer noch die Hoffnung, dass man das Haus retten könnte, sagen Anwohner. Deswegen sei die Lücke für die Neubebauung bis zuletzt offengeblieben und zunächst der erste Bauteil fertiggestellt worden.

Doch das Haus Nummer 15 ist unbewohnbar. Was Passanten nicht sehen: Im Inneren sind noch wesentlich mehr Risse, die ständig größer werden. Das hat ein Sachverständiger festgestellt, der unter großen Schutzmaßnahmen das Gebäude betreten und untersucht hat.

Der Mieter des Hauses Nummer 15 musste am Unglückstag seine Wohnung verlassen und konnte noch nicht einmal das Notdürftigste mitnehmen. Um den Mann, der keine Bleibe fand, hat sich das städtische Wohnungsamt gekümmert, wie es in solchen Fällen üblich ist. In das Haus ist er nie zurückgekehrt. Auch die Nachbarn des Hauses 15 A mussten vor einem Jahr ihr Haus verlassen, sind aber inzwischen wieder eingezogen. Ihr Haus ist nicht einsturzgefährdet, und das Bauaufsichtsamt hat das Gebäude zur Nutzung schon im Juni vergangenen Jahres wieder freigegeben.

Karl-Heinz Schrödl, stellvertretender Leiter des Bauaufsichtsamts, geht davon aus, dass das Haus Nummer 15 unbewohnbar bleibt. Da gebe es nichts zu reparieren. Doch das Haus sei standsicher, und es bestünde keine Gefahr für die Bauarbeiter. Er mutmaßt, dass der Eigentümer das Haus verkauft und es irgendwann abgerissen wird.

Bis dahin werden sicherlich die Arbeiten für den Neubau zügig vorangehen und der zweite Teil des Gebäudes kann in die Höhe gezogen werden.

(RP)
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