Holthausen "Gedok A 46" - Jubiläum mit Ausstellung gefeiert

Holthausen · Der "Künstlerinnen-Verein" präsentiert ab heute seine neue Ausstellung "Pling 1" im Reisholzer Hafen. Daneben ist bis zum 19. Juni auch die Ausstellung "Pling 2" zu sehen.

 Margarete Schopen-Richter und Janice Orth (v.l.) platzieren die Werke verschiedener Künstler für die Jubiläumsausstellung .

Margarete Schopen-Richter und Janice Orth (v.l.) platzieren die Werke verschiedener Künstler für die Jubiläumsausstellung .

Foto: Günter von Ameln

Sein Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen feiert der "Künstlerinnen-Verein Gedok A 46" heute mit der Eröffnung der Ausstellung "Pling 1" um 18 Uhr in der Ausstellungshalle Werft 77 im Reisholzer Hafen. Eröffnet wird zudem mit "Pling 2", ein stadtweit präsentiertes Kunstprojekt, für das sieben Künstlerinnen sieben Planen gestaltet haben, die verteilt im Stadtgebiet hängen.

"Um eine hohe künstlerische Qualität erzielen, haben wir uns mit unseren Arbeiten einer Jury gestellt", erklärt Vorstandsmitglied Moni Müller. Das Ergebnis eine Präsentation, deren Auswahl, auch wenn überwiegend Bildhauerei und Installationen zu sehen sind, ein bemerkenswert breit gestreutes wie inhaltlich spannendes Spektrum an ganz unterschiedlichen Materialien und Gegenständen sowie künstlerischen Aussagen aufweist.

Die in Brauntönen schimmernde Gaze-ähnliche Fläche einer Arbeit von Margret Schopka erinnert an das trocken Filigrane einer Schlangenhaut. "Es ist eine Mischung aus Kleister und Kaffeesatz", erklärt Schopka, die sich als Land-Art-Künstlerin versteht und im felsigen, firnigen Island viel mit Sanden arbeitet. "Irgendwann habe ich dann in Deutschland versucht, mit anderen Materialien meine künstlerischen Vorstellungen umzusetzen."

Wie eine bildhauerische Hommage an den Maler Konrad Klapheck wirkt die Arbeit von Helga Weidenmüller, die auf sieben im Halbkreis aufgestellte schwarze Stelen blitzeblankpolierte alte Schreibmaschinen samt Textrollen postiert hat. Ein leicht fruchtiger Duft wird Süßmäulern beim Anblick von Moni Müllers Objekten aus der "Home Sweet Home"-Serie sicherlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Zwar ähnelt das verwandte Material optisch glasfaserverstärktem Kunststoff, doch hat die Künstlerin für ihr Haus-Objekt und eine Tischdecke die eingeschmolzene Masse von Gummibärchen verwandt.

Eigentlich nahmen in früheren Zeiten Korsetts oft den Damen den Atem, und dass dürfte erst recht der Fall gewesen sein, wenn es wie bei Jutta Rohwerders Arbeit aus Blei gefertigt wäre. Allerdings fehlt die Schnürung, so dass Atemholen in der Tat erleichtert würde. "Ich bin ganz begeistert von Dachdecker-Blei, es ist altes Material mit einer eigenen Geschichte", schwärmt Rohwerder, die sich für die organische Form ihrer Arbeit "März-Hügel" von im März abgelegten Frosch-Laich hat inspirieren lassen. Auf den Portrait-Fotografien von Hanne Horn treten Gesichtsteile verschiedener Menschen nicht nur zum Betrachter, auch untereinander in eine spannende Beziehung. Inmitten der Ausstellungshalle liegt das "Herzstück" von "Pling 1". In der separierten Koje haben weitere Künstlerinnen von Gedock A 46 eine Chance, ihre Arbeiten zu zeigen.

(RP)
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