Holthausen Ein künstlerisches Miteinander

Holthausen · Die Ausstellung "Paarweise" von Andrea und Bertolt Mohr eröffnet heute in der Halle von Werftart im Reisholzer Hafen.

 Stellen gemeinsam aus: Bertolt Mohr (v.l.) und Andrea Mohr sowie Mirela Anura und ihr Partner Ion Isaila.

Stellen gemeinsam aus: Bertolt Mohr (v.l.) und Andrea Mohr sowie Mirela Anura und ihr Partner Ion Isaila.

Foto: Mohr

Zwischenmenschliche Paar-Beziehungen bergen ein komplexes Spannungsfeld. Da sind künstlerische Paarbeziehungen nicht ausgenommen wie prominente Beispiele von Camille Claudel, Frida Kahlo oder Paula-Modersohn-Becker zeigen. Die Ausstellung "Paarweise", die heute um 16 Uhr in der Ausstellungshalle von Werftart im Reisholzer Hafen eröffnet wird, will trotz der skeptischen Unterzeile "Himmel - Hölle - Achterbahn" beweisen, wie inspirierend partnerschaftliche Kreativität sich in unterschiedlichen künstlerischen Arbeiten ausdrücken kann.

Die Bilder, Objekte und Skulpturen der Paare Mirela Anura und Ion Isaila, Hedwig Rogge und Klaus Richter, Ulrike Zilly und Robert Hartmann sowie Andrea und Bertolt Mohr faszinieren, indem sie teils unterschiedliche Ausgangspunkte einnehmen und doch aufeinander eingehen. "Unser Konzept beinhaltet für jeden Beteiligten alle Freiheit, sich künstlerisch einzubringen, auf jeden Fall aber auch ein Miteinander", sagt Bertolt Mohr, der mit seiner Frau Andrea die Idee zur Ausstellung entwickelt hat.

Das Achterbahn-Erleben ist vielen Paarbeziehungen immanent, Bertolt Mohr hat diesen Moment mit einer filigranen Holz-Skulptur festgehalten. Von der Achterbahn zur Schaukel von Andrea Mohr ist es dann nicht weit. Auf einem mit Blattgold belegten Schaukelbrett kann in der Halle mit Blick auf den Rhein geschaukelt werden. Die orangen Taue der Schaukel nehmen Bezug auf die Farbgebung im unteren Teil des Collagen-artigen, mit Lücken versehenen Bildes von Hedwig Rogge und Klaus Richter. Die Lücken nehmen ihrerseits Verbindung zu einem Bild von Ion Isaila auf. Dem düster wirkenden, in schweren erdigen Farbtönen gehaltenen Bild fehlt in der rechten oberen Ecke ein Stück. Isaila ist ein Maler, der es nicht bei dem Dargestellten auf der Oberfläche belässt, Material, Gestus, Reflexion und Impulse aus dem Unterbewussten spielen bei ihm eine große Rolle. Seine Frau Mirela Anura hat ihre Papierkunst maßgeblich weiter entwickelt: "Ich habe so viele Ideen, aber nicht immer das geeignete Material für deren Umsetzung." Aus kunstvoll geschwungenen Kartonstreifen, bedruckt mit Gedichten von Eva von Berg, kreierte sie Objekte, die Krinolinen aus der Barockzeit ähneln.

Die gezeichneten Portraits von Ulrike Zilly und Robert Hartmann entstanden während eines Paris-Aufenthalts. Im Quartier St. Germain zeichnete das Paar parallel Menschen, die den Künstlermarkt bevölkerten.

Zur Eröffnung präsentiert Bertolt Mohr eine Performance. Die Ausstellung ist morgen sowie Samstag/Sonntag, 7./8. Oktober,, jeweils von 15 bis 20 Uhr zu sehen. Die Finissage findet am Samstag, 14. Oktober von 17 bis 22 Uhr statt, es spielt das Elsa Johanna Mohr Trio.

(schk)
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