Himmelgeist Wasser marsch für Halbmarathon- Läufer

Himmelgeist · Wie laufverrückt muss man eigentlich sein, am wohl heißesten Tag des Jahres einen Halbmarathon zu absolvieren, statt sich ein Plätzchen im kühlen Schatten zu suchen? Um die 1200 Teilnehmer wollen es wagen - Startplätze gibt es keine mehr.

 Im vergangenen Jahr war das Wetter optimal für eine Lauf-Veranstaltung.

Im vergangenen Jahr war das Wetter optimal für eine Lauf-Veranstaltung.

Foto: Olaf Staschik

Der Startschuss fällt um 8 Uhr. Vielleicht ist es bis 11 Uhr sogar ein bisschen bewölkt bei angekündigten Temperaturen zwischen 25 und 32 Grad. Wenn sich dann ab 11 Uhr die Sonne mit ihrer ganzen Macht zeigt, müssten eigentlich alle das Ziel erreicht haben. Walter Schuhen vom Organisationsteam rechnet damit, dass Top-Läufer und Favorit Andre Pollmächer ein, zwei Minuten langsamer laufen wird als seine bei etwas über einer Stunde stehenden Bestzeit.

Einige Sportler haben sich per E-Mail und über die Facebook-Seite "LG Himmelgeist" bei den Organisatoren schon rückversichert, ob der Halbmarathon tatsächlich stattfindet. Dem ist so. "Wir haben gestern Morgen mit Richard Bauer vom NRW-Leichtathletikverband telefoniert und der hat Grünes Licht gegeben", sagt Schuhen. Der Rat von Bauer: Trinken, trinken, trinken. "Das ist das Einzige, was hilft", sagt er. Auch für ihn ist ein Lauf bei solch einer Hitze ein Novum. "So etwas habe ich noch nicht mitgemacht. Aber wir sind gut vorbereitet." Den Läufern rät der Wettkampfrichter: "Wenn es nicht mehr geht, dann aufhören. Viele merken gar nicht, dass sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen, die müssen wir dann fast mit Zwang aus dem Lauf nehmen", erzählt Richard Bauer. Für die Anwohner hat er auch noch einen Tipp. "So sie wollen, können die Anwohner ihre Gartenschläuche rausholen und die Läufer nass machen. Das tut denen sicherlich gut."

Auf ihre Tempomacher, die die Läufer bei einer Zeit unter zwei Stunden ins Ziel bringen wollen, wird nicht verzichtet. Allerdings weist Walter Schuhen darauf hin, dass sich jeder gut überlegen soll, ob er dem Tempo der Hasen folgt. Auf der Facebook-Seite haben die Organisatoren geschrieben, wie sich das Team auf die Hitze vorbereitet: "Wir haben neun Verpflegungsstationen auf der Strecke, bitte nutzt sie ausreichend. Bleibt lieber einmal mehr bei unseren freundlichen Helfern stehen. Wenn ihr mögt, nehmt auch Wasser mit auf die Strecke. Und bitte trinkt auch in den Tagen vor dem Rennen ausreichend." Zusätzlich werden von den Organisatoren, der LG Himmelgeist und dem Laufteam der Fortuna, an einigen Wasserstationen Bottiche mit Wasser aufgestellt, worin die Läufer Kopfbedeckungen und mitgebrachten Schwämme eintauchen können.

Da die Himmelgeister dafür bekannt sind, wie Pech und Schwefel zusammenzustehen, haben sich schon die ersten Streckenanwohner gemeldet. "Einige werden Gartenschläuche bereit stellen, andere ihre Gartenduschen an der Straße aufbauen", berichtet Schuhen, der sich über viele Wasserspender freut. "Jetzt eben hat sich auch noch Manfred Steffny erkundigt, ob der Lauf stattfindet", erzählt Schuhen: Steffny habe früher die Veranstaltung moderiert, Samstag komme er aber zum Helfen vorbei. Das ist für die Veranstalter eine große Unterstützung. Startete Steffny doch zwei Mal bei den Olympischen Spielen auf der Marathon-Strecke: unter anderem 1968 in Mexiko-Stadt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort