Himmelgeist Jäger zeigt Kindern die Natur

Himmelgeist · Bernhard Cürten hat Geschwister schwerkranker Kinder eines Hospizes in Wuppertal in die Jagdschule nach Himmelgeist eingeladen. Neben einer Exkursion ins Tierreich wurden auch Äpfel gepflückt.

 Da mussten die Kinder durch: Hochgewachsenes Unkraut machte den Weg zu den Apfelbäumen beschwerlich. Einmal angekommen gab es als Belohnung Äpfel direkt vom Baum.

Da mussten die Kinder durch: Hochgewachsenes Unkraut machte den Weg zu den Apfelbäumen beschwerlich. Einmal angekommen gab es als Belohnung Äpfel direkt vom Baum.

Foto: günter von ameln

Als Jäger wacht man über die Tiere und schießt sie nicht nur ab. Dies und vieles mehr erfuhren Kinder bei einem Besuch in der Jagdschule im Himmelgeister Rheinbogen von Jäger Bernhard Cürten. Der Dozent der Jagdschule hatte die Geschwister von schwerkranken Kindern aus dem Kinderhospiz in Wuppertal-Barmen zu sich eingeladen, um ihnen zu zeigen, welche Tiere in der heimischen Wildnis leben.

In einem Raum der Jagdschule fanden sich viele dieser Tiere, allerdings nur als Präparat. Neugierig wurden sie von Kindern und Betreuern begutachtet. Auch Anfassen war kein Problem. Danach ging es daran, die Namen der Tiere zu erraten. Mit Fuchs, Wildschwein oder Reh hatten sie keine Probleme. "Aber das sind ja längst nicht alle", sagt Bernhard Cürten. Große Augen bekamen die kleinen Besucher, als er vom Wildschwein erzählte. "So ein Tier kann bis zu 100 Kilo schwer werden", erklärt der ausgebildete Falkner seinen jungen Gästen.

Dass gerade diese Kinder den Ausflug nach Himmelgeist machen konnten, haben sie dem ehrenamtlichen Engagement von Bernhard Cürten zu verdanken. "Ich komme jedes Jahr als Weihnachtsmann zu den Kindern ins Hospiz. Jetzt dachte ich, es wäre doch schön, wenn sie auch mal zu mir kämen", sagt er. "Mir ist es wichtig, den Kindern die Natur nahe zu bringen. Da gibt es heutzutage nicht mehr viele Möglichkeiten", sagt der Dozent. Im Anschluss an die Exkursion ins Tierreich, konnten die Kinder noch Äpfel von der Streuobstwiese sammeln. "Im Hospiz haben sie bald Oktoberfest, da können die Kinder die Äpfel gut gebrauchen und verarbeiten", sagt Cürten.

Gejagt wurde beim Besuch der Kinder natürlich nicht, auch wenn das laut Cürten im Himmelgeister Rheinbogen manchmal nötig sei. "Der Fuchs beispielsweise hat keine natürlichen Feinde mehr und gilt immer noch als Überträger von gefährlichen Krankheiten", sagt Cürten. Genauso verhalte es sich mit den Tauben. "Die verursachen zusätzlich noch Wildschäden auf den Feldern, weswegen sie ab und an geschossen werden müssen."

Die Beschwerden von Anwohnern über die Jagd kann er nur bedingt verstehen. "Wir halten uns an die Vorgaben, müssen uns bei der Jagd - beispielsweise von nachtaktiven Tieren - aber auch nach deren Rhythmus richten", sagt Bernhard Cürten.

In der Vergangenheit kam es im Bereich des Himmelgeister Rheinbogens immer wieder zu Beschwerden über früh-morgendliche oder spät-abendliche Jagden. Laut Stadtverwaltung gibt es aber keine Anhaltpunkte für eine Verletzung des Jagdgesetzes. Vielmehr hätten die Anwohner die durch die Jagd entstehenden Geräusche als ortsüblich hinzunehmen.

(maxk)
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