Hellerhof Grüner scheitert mit Antrag zum Erhalt des Bücherbusses
Hellerhof · Wäre die CDU-Fraktion in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 10 am vergangenen Dienstag vollzählig gewesen - ihr stellvertretender Bezirksbürgermeister Klaus Mauersberger fehlte - hätte es eine Mehrheit für einen Antrag der Grünen gegeben. Frederik Hartmann warb in der Sitzung für den Erhalt und die Fortführung der Autobücherei in Hellerhof.
Für die SPD-Fraktion, von denen sechs der sieben BV-Mitglieder gegen den Grünen-Antrag votierten, argumentierte Sprecherin Christiane Sieghart-Edel, dass die Genossen die Stärkung der Garather Stadtteilbibliothek wichtiger fänden als einen Weiterbetrieb der Autobücherei. Aus ihrer Sicht solle der Bus nur noch so lange die Stadtteile anfahren, wie er eine Zulassung habe. Das ist bis Sommer 2016 der Fall.
SPD-Ratsfrau Ursula Holtmann-Schnieders, beratendes Mitglied in der BV 10, wies darauf hin, dass die Besatzung der Autobücherei viel Zeit verbringe, mit dem Bus von A nach B zu fahren. Diese Zeit könne man besser in die Leseförderung investieren. Auch die parteilose Henja Pougin will lieber die Bücherei-Außenstelle in Garath gestärkt sehen: "Die meisten Kinder aus Hellerhof gehen nach Garath oder Benrath in die Schule und können dort die Stadtteilbüchereien nutzen."
Die CDU schloss sich hingegen der Argumentation der Grünen an. Und da mit Antonio Tassone ein SPD-Mitglied sowie die Vertreter der Linken und der Freien Wähler für den Erhaltungs-Antrag votierten, stand es bei der Abstimmung neun zu neun. Bei Stimmengleichheit ist der Antrag abgelehnt.
Solch ein Vabanquespiel beim Suchen von Mehrheiten gibt es in der Bezirksvertretung 9 nicht. Zwar gibt es mit der neuen Mehrheit von schwarz-grün mehr Distanz zwischen den großen Fraktionen von CDU und SPD, allerdings setzt man dort trotzdem auf das so genannte Pairing. Das bedeutet: Fehlt in einer Fraktion ein Mitglied entschuldigt, nimmt auf der anderen Seite eines nicht an der Abstimmung teil. So werden eher zufällig entstehende Mehrheiten verhindert.