Hellerhof Ein Fest für die neuen Nachbarn organisiert

Hellerhof · Seit Mitte Mai wohnen rund 160 Flüchtlinge in der Unterkunft an der Duderstädter Straße.

Es ist viel los am Samstagnachmittag auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft am Ende der Duderstädter Straße: Kinder mit bunt geschminkten Gesichtern toben auf der Hüpfburg oder versuchen ihr Glück beim Dosenwerfen. Derweil unterhalten sich die Erwachsenen bei einem Stück Kuchen so gut es trotz der Sprachbarrieren eben geht und versuchen einander besser kennenzulernen.

"Mit dem heutigen Fest wollen wir die Menschen, die seit Mai hier leben, im Stadtteil willkommen heißen", erklärt Anke Nübold, ehrenamtliche Koordinatorin der katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus. Zusammen mit Corrie Vogtmann hat sich Nübold federführend um die Organisation des Festes gekümmert. "Ein Helferkreis aus Garathern und Hellerhofern hat sich nach dem Einzug der Menschen schnell gebildet." So bieten Anwohner Spielangebote für Kinder an, helfen beim Deutsch lernen und haben bei den Vorbereitungen tatkräftig geholfen. "Es ist ein Fest aus dem Stadtteil für den Stadtteil", sagt Nübold und freut sich über die Hilfsbereitschaft.

Gepaart mit dem Organisationstalent von Vogtmann wird auf dem Fest viel geboten, besonders für die Kleinen. Mit Hüpfburg, Torwandschießen, Dosenwerfen und Kinderschminken gibt es viel Abwechslung vom Alltag. Am Stand des Vereins Kin-Top bastelt Hiba Hafez zusammen mit den Kindern. "Wir machen kleine Körbchen aus Pappe, Taschen aus Filz oder bemalen Pappteller", sagt die junge Syrerin, die sich seit etwa einem Jahr ehrenamtlich engagiert. "Ich spreche Arabisch und so funktioniert das mit den Kindern hier sehr gut."

Hiba Hafez ist vor acht Jahren nach Deutschland gekommen und kann sich gut in die Bewohner der Unterkunft hineinversetzen. Auch Cordula Klahn und ihr Mann Henry haben beim Sommerfest angepackt und etwas zum üppigen Kuchenangebot beigetragen. "Beim Aufbau haben uns die Bewohner unterstützt", sagt Cordula Klahn, "und uns mit Kleinigkeiten ausgeholfen, die gefehlt haben, wie zum Beispiel Löffel." Sie freut sich über die vielen Besucher und über die unbeschwert spielenden Kinder. "Viele sind mit den Gedanken noch immer zu Hause, was das Ankommen hier erschwert", sagt Klahn. "Es braucht alles Zeit, und das Vertrauen zu uns muss langsam wachsen."

Die Kommunikation unter den Bewohnern der verschiedenen Flüchtlingsunterkünfte funktioniert allerdings schon sehr gut. Und so kamen auch Bewohner aus der Traglufthalle an der Koblenzer Straße zum Sommerfest und freuten sich, bekannte Gesichter zu sehen. "Einige der Familien, die jetzt in Hellerhof wohnen, waren vorher in der Zelthalle untergebracht", erklärt Anke Nübold.

(msu)
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