Hellerhof Bücherbus oder etwas Ähnliches für Hellerhof gefordert

Hellerhof · Wenn es um den Bücherbus geht, dann schießen die Emotionen der Stadtteilpolitiker in die Höhe. Seit Ende des Jahres fährt der Bücherbus die kleinen Stadtteile nicht mehr an. Das hat wirtschaftliche Gründe, er ist der Stadt zu teuer geworden.

Doch einigen Kommunalpolitikern liegt der Bus sehr am Herzen. Darauf machten sie auch in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 10 aufmerksam. Die CDU votierte in der November-Sitzung der BV noch für den Erhalt des Busses, bekam aber keine Mehrheit. Und auch in der Ratssitzung im Dezember machte sich die CDU-Fraktion für den Erhalt des Bücherbusses stark. Vergeblich.

Jetzt stellte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung den Antrag, "den Stadtteil Hellerhof auch künftig mit einem Angebot, ähnlich dem zum Jahresende 2015 eingestellten Bücherbus der Stadtbücherei, zu bedienen". Mit diesem Antrag hatte sie auch Frederik Hartmann (Grüne) Angelika Kraft-Dlangamandla (Linke) und Peter Ries (Freier Wähler) auf ihrer Seite. Besonders Hartmann machte sich dafür stark, dass Hellerhof "in irgendeiner Form" literarisch bedient werde.

Das sah die SPD-Fraktion ganz anders. Ihre Sprecherin Christiane Sieghard-Edel hielt die "Super-Stadtteilbibliothek" in Garath entgegen. Außerdem seien kaum Leute zum Bücherbus nach Hellerhof gekommen. Stadtweit seien es maximal 500 Besucher im Jahr gewesen, ergänzte SPD-Ratsfrau Ursula Holtmann-Schnieder. Zudem sei die rollende Bücherei viel zu teuer (um die 250.000 Euro).

Die Befürworter hingegen versuchten zu erklären, dass es nicht um einen Bücherbus ginge, sondern um eine Alternative. Dass die Verwaltung einige Vorschläge machen solle, die in Hellerhof Ersatz für den Bücherbus sein könnten. "Wir wollen ein Konzept, keinen Bus. Es könnte auch ein ausgedientes Fahrzeug der Rheinbahn sein", betonte Klaus Mauersberger und ergänzte: "Wir glauben, dass uns Hellerhof das wert sein soll."

Die SPD-Fraktion wiederum verwies unter anderem auf kirchliche Büchereien und dass man die Garather Bücherei besser ausstatten solle. Bezirksbürgermeister Uwe Sievers (SPD) suchte nach einem Kompromiss: Der Leiter der Garather Bücherei, Gerd Windgens, der sowieso in die nächste BV-Sitzung eingeladen werden sollte, könnte dann doch Anregungen für Hellerhof aufzeigen.

Dies wiederum wollten die CDU und die anderen Befürworter nicht. Bei der Abstimmung kam es zu einer Patt-Situation (die parteilose Henja Pougin fehlte krankheitsbedingt), und damit war der CDU-Antrag abgelehnt.

(RP)
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