Heerdt Wohnquartier für alle Lebensphasen

Heerdt · Die Düsseldorfer Rheinwohnungsbau hat ihr Projekt RKM 740 abgeschlossen. Insgesamt 120 Wohnungen, teils gefördert oder frei finanziert, und Eigentumswohnungen sind an der Pariser Straße/Ecke Kribbenstraße entstanden.

 Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck (li.) und Hauswart Andreas Filitz im Innenhof des Gebäude-Ensembles RKM 740.

Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck (li.) und Hauswart Andreas Filitz im Innenhof des Gebäude-Ensembles RKM 740.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Gebäudetrakt ist komplett: Die Diakonie hat ihre Tagespflege vor wenigen Tagen offiziell eröffnet, die 20 Bewohner der Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz sind eingezogen und auch die Mietwohnungen, egal ob frei finanziert oder gefördert, sind bewohnt. Ihren Betrieb aufgenommen hat ebenso die Großtagspflege für 18 Kleinkinder. Lediglich sieben von den 20 Eigentumswohnungen sind noch zu haben. Den Dienst aufgenommen hat auch Hauswart Andreas Filitz, der im Büro, das sich im Winkel von Kribben- und Pariser Straße befindet, für alle Bewohner Ansprechpartner ist. "Ich werde regelmäßige Sprechstunden anbieten", sagt er.

"Wir sind fertig", freut sich Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer der Düsseldorfer Rheinwohnungsbau, die das ungewöhnliche Wohnkonzept RKM 740 an der Pariser Straße realisiert hat, nicht ohne Stolz. "Die Bauzeit betrug 22 Monate, wir haben unser vorgegebenes Ziel lediglich um vier Wochen verpasst", stellt er fest. Telefon und Internet funktionieren nun auch, nachdem die Telekom ein Jahr lang nichts unternommen habe.

Seine Freude dämpft allerdings der Blick aus dem Fenster des Servicebüros hin zur Kribbenstraße. Dort wird zwar emsig an Bürgersteig und Straße gebaut, doch der Zugang beispielsweise zur Tagespflege gleicht einem Hindernislauf. Hummelsbeck: "Ein besseres Zusammenspiel zwischen Investor und Stadt wäre wünschenswert gewesen." Sehenswert dagegen ist der schön gestaltete Innenhof des Ensembles, der von der Straße aus nicht einsehbar ist. Eine gemütliche Ruhezone mit Spielplatz, die mit blumengeschmückten Balkons einen Farbtupfer im "grünen" Ambiente setzt. Denn noch immer hadern Heerdter und viele, die am Gebäuderiegel entlang laufen oder fahren mit dem grünlichen Außenanstrich. Hummelsbeck verteidigt ihn gegen alle Kritik. "Die gedeckte Farbe vergraut und verschmutzt angesichts des vielen Verkehrs auf der Pariser Straße nicht so schnell." Dagegen "wurmt" den Geschäftsführer mehr, dass der neue Hochbahnsteig an der Haltestelle "Dominikus-Krankenhaus" nicht barrierefrei ist. "Wir wurden gezwungen, Wohnungen für Rollstuhlfahrer mit Rampen und automatischen Türöffnern zu bauen." Jetzt könnten die Bewohner zwar auf ihrem Weg in die Stadt das Haus verlassen, scheiterten aber am Hochbahnsteig. "Er hat viel Geld gekostet und nützt den Betroffenen nichts." Dann hätte man es auch lassen können.

Derweil sind die Anwohner der Kribbenstraße aufgeschreckt, weil sie beobachten, dass der Straßenraum durch den vorgezogenen Bürgersteig knapper wird. Sie fragen sich, ob die beiden Abbiegespuren, rechts zur Stadt und links zum Nikolaus-Knopp-Platz, nach Ende der Bauarbeiten erhalten bleiben. Klaus Bornewasser zum Beispiel fürchtet, dass nur noch eine Fahrspur Richtung Pariser Straße übrig bleiben wird. "Wenn erst die restlichen Gebäude des Wohnquartiers bezogen und die Tiefgaragen in Betrieb sind, kann es auf der Kribbenstraße Rückstaus bis zur Rheinallee geben." Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement bestätigt, dass sich Rechts- und Linksabbieger in Zukunft eine Fahrspur teilen werden. Sie gehe aber davon aus, dass insgesamt weniger Verkehr auf die Kribbenstraße zukomme, weil sie abgeriegelt werde. Durch das neue Parkhaus werde der überwiegende Verkehr auf der Straße Am Heerdter Krankenhaus abgewickelt.

(RP)
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