Heerdt Reha statt Kita in der Sportschule

Heerdt · Eigentlich wollten Katja Böckmann und Holger Gronski parallel zu ihrer "PreSchoolSports"-Schule eine Großtagespflege eröffnen. Weil das nicht geklappt hat, konzentrieren sie sich jetzt auf Reha- und Präventionssport.

 Sporttrainerin Denise Vollmer mit dem fünf Jahre alten Taotao beim Sport. Bald sollen aber auch Erwachsene in der Halle in Heerdt trainieren.

Sporttrainerin Denise Vollmer mit dem fünf Jahre alten Taotao beim Sport. Bald sollen aber auch Erwachsene in der Halle in Heerdt trainieren.

Foto: andreas bretz

Manchmal scheint es so, als würden Holger Gronski und seine Frau Katja Böckmann nie zur Ruhe kommen. Tausendsassa sind die beiden, vor allem, wenn es um ihre Sportschule "PreSchoolSports" geht. Zwei Jahre ist es erst her, als die beiden die große Halle an der Heesenstraße eröffnet haben, in der Kinder auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern die Möglichkeit haben, verschiedene Sportarten auszutesten. Seitdem haben sie für das Konzept immer neue Ideen gehabt - manche klappen, andere nicht.

Eigentlich wollten Böckmann und Gronski eine Kindergroßtagespflege eröffnen, viele Gespräche hatten die beiden mit der Stadt. "Es gab einen Businessplan und unsere Mitarbeiter wurden schon geschult", sagt Gronski. 25.000 Euro habe das Paar investiert, "das hat sich jetzt aber erledigt", sagt Gronski, obwohl es zahlreiche Eltern gegeben haben soll, die sich für das Angebot interessiert hätten. "Die Stadt hat die Chance verpasst", meint Gronski. "Um eine öffentliche Förderung genehmigen zu können, muss ein entsprechender Bedarf vorliegen", sagt Michael Bergmann, Sprecher bei der Stadt.

Angesichts der bereits geplanten Kita-Neubauten beispielsweise an der Malmedyer Straße, könne der Bedarf für eine weitere Kita in dem Gebiet nicht bestätigt werden, so Bergmann. "Zwei Großtagespflegestellen wären aber möglich, doch dafür wurde bisher kein Antrag gestellt und keine prüffähigen Unterlagen eingereicht", heißt es weiter. Wie dem auch sei, Holger Gronski hat das Projekt aufgegeben, dafür einen anderen Plan ausgetüftelt. Weil es vor allem am Vormittag noch Kapazität gegeben hat in den Räumen, in denen ein Soccer-Feld steht und ein großes Trampolin, in dem die Kinder kickern und Tischtennis spielen können. Rehasport soll jetzt angeboten werden in der Kindersportschule - "die Krankenkassen sind auf uns zugekommen", sagt Holger Gronski. Weil die Einrichtung die strengen Vorgaben erfüllen würde, zum Beispiel ebenerdig sei. Knochenbrüche, Gelenk-OP, Bandscheibenvorfälle - "Erwachsene mit einem orthopädischen Schwerpunkt können bei uns Rehasport machen", sagt Katja Böckmann, von den Krankenkassen werde das in der Regel übernommen.

Acht Reha-Kurse stehen bereits im Wochenplaner der Sportschule - vormittags wie nachmittags, damit auch Berufstätige teilnehmen können. "Die Kurse können sogar parallel zum Kindersport laufen", sagt die Chefin, einen eigenen Raum gibt es für die Reha, in dem auch Tanzkurse stattfinden. Zwei Trainerinnen arbeiten im Moment in Heerdt, Sabrina Kamp ist die sportliche Leiterin, unterstützt wird sie von Denise Vollmer. Beide haben Fortbildungen gemacht, im Sommer soll noch eine dritte Vollzeitkraft dazukommen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Präventionssport - Skigymnastik können die Düsseldorfer zum Beispiel machen an der Heesenstraße, "für alle, die nicht ins Fitnessstudio wollen", sagt Gronski. Und weil der Bedarf auch bei Kindern steigt und Sabrina Kamp in den Sporteinheiten immer wieder Jungs und Mädchen beobachtet, die nicht rückwärts laufen oder hüpfen können, soll es auch für die ganz Jungen bald Präventionskurse geben. "Kinder sind heute oft nicht mehr draußen, werden von A nach B nach C gefahren", sagt Holger Gronski.

Mit vielen Vereinen arbeitet die PreSchoolSports schon zusammen, mit einem Tennisclub zum Beispiel, dem Düsseldorfer Hockey Club und der WingTsun Akademie in Düsseldorf. Gespräche laufen gerade mit einem bekannten Tischtennisverein in Düsseldorf, die Tischtennisplatte in der Halle jedenfalls sei sehr begehrt. Mehr will Gronski noch nicht verraten. Schließlich will er auch noch die Musik weiter ausbauen, die Carl-Bechstein-Stiftung hatte vergangenen Sommer ein Klavier gesponsort. Und weil noch Platz ist auf dem Gelände, will Gronski einen Pop-up-Store eröffnen, in dem es österreichische Spezialitäten gibt - Wein, Käse, Knödel, Speck, Marmelade - Grosnki und seine Frau sind eben Tausendsassa.

(RP)
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