Heerdt Koptische Kirche bereitet den Bau der Ikonenwand vor

Heerdt · 2015 hat die katholische Kirche die Bunkerkirche an die Kopten übergeben. Jetzt wird das Gotteshaus für den Umbau vorbereitet.

 Christian Gerges, Diakon und Vorstandssprecher der koptischen St. Marien-Gemeinde, freut sich auf die Ikonostase.

Christian Gerges, Diakon und Vorstandssprecher der koptischen St. Marien-Gemeinde, freut sich auf die Ikonostase.

Foto: hans-jürgen bauer

In den nächsten Wochen wird die Bunkerkirche in ein koptisches Gotteshaus verwandelt. Im Augenblick wird der Aufbau der "Ikonostase" vorbereitet, die in orthodoxen Kirchenbauten als Bilderwand zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum (Bema) steht. "Die Holzstruktur dafür wurde in Ägypten hergestellt. Am 11. September wird sie aus Kairo geliefert", sagt Christian Gerges, Diakon und Vorstandssprecher der koptischen St. Marien-Gemeinde. "Die Ikonen kommen dagegen aus England und werden von Stephan René, Dozent für orthodoxe Kunst gefertigt." Eine Woche lang werde sie aufgebaut, wobei "Fachkräfte aus Kaiserswerth uns unterstützen", so Gerges.

Zur weiteren Umgestaltung der Kirche gibt es noch keine genauen Angaben. Das große Altarkreuz bleibt auf jeden Fall erhalten, bekommt nur einen anderen Platz. Eventuell neben dem Eingang. "Wir wollen die Grundstruktur der Bunkerkirche erhalten, andererseits aber die koptische Tradition nicht vernachlässigen", erklärt Gerges. Und Pfarrer Michael Dederichs ist froh, dass die Bunkerkirche durch die Übergabe an die koptische Gemeinde als Kirche erhalten bleibt.

Wie es im Untergeschoss weitergeht, ist noch in der Schwebe, weil der Bereich laut Brandschutzgutachten nicht ausreichend gesichert ist. Gerges: "Wir würden es gern wieder für Ausstellungen, eventuell gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde, nutzen und haben auf eigene Kosten ein Brandschutzkonzept in Auftrag gegeben." Demnach könnten Brandschutztüren eingebaut werden. "Wir müssen das aber zurückstellen, weil wir das im Moment nicht finanzieren können." Auch die Finanzierung für den Neubau, der mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt ist, steht noch nicht. Durch den gemeinnützigen Verein "Koptische Bunkerkirche Düsseldorf-Heerdt" sind zwar schon viele Spenden eingegangen, aber: "Das Geld reicht noch nicht", sagt Gerges, der hofft, dass der Neubau in ein bis zwei Jahren realisiert werden kann. Geplant ist, das neue Gebäude, das seitlich an die Bunkerkirche gesetzt werden soll, als vielseitiges Integrations- und Bürgerzentrum einzurichten. Damit will sich die koptische Gemeinde für alle Menschen und Religionen öffnen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort