Heerdt Honig und Tipps zur Mülltrennung

Heerdt · Die Natur mit allen Sinnen erleben - das Ökotop Heerdt feierte den Earth Day. Kinder lernen dabei den Umgang mit Werkzeug und Erde und stellen fest, dass Tomaten gar nicht in der Dose heranwachsen.

 Tag der Erde im Ökotop in Heerdt. Nora (6) machte mit Hilfe von Hanna Jakob Samenbomben. Was jemals aus diesen Lehmklumpen mit Saatgut hervorkommt, ist noch ein Geheimnis.

Tag der Erde im Ökotop in Heerdt. Nora (6) machte mit Hilfe von Hanna Jakob Samenbomben. Was jemals aus diesen Lehmklumpen mit Saatgut hervorkommt, ist noch ein Geheimnis.

Foto: ANDREAS BRETZ

"Grün in der Stadt - urbane Vielfalt für Natur und Kultur", so lautete das Motto des "Tags der Erde" im Heerdter Ökotop. Passend dazu konnte man sich gestern dort darüber informieren, wie man ein Hochbeet richtig anlegt, Kräuter pfiffig in Europaletten anpflanzt oder den Müll richtig trennt. Die Mitglieder des Ökotops verkauften eigenen Honig, Marmeladen oder auch selbstgezogene Pflanzen. Besonders die Essensstände lockten viele Besucher.

Die Gartenbesitzer Eva und Dieter Koslowski haben sich dem Motto "Global denken, lokal handeln" verschrieben. Sie verkauften bei der Veranstaltung eine selbst gemachte orientalische Linsensuppe und machten damit Werbung für das Kochbuch "Suppen für Syrien" von Rafik Schami. Der Erlös des Buches geht zu 100 Prozent an die Flüchtlingshilfe. "Das Buch ist schon überall ausverkauft", berichtete Dieter Koslowski. "Die Suppe schmeckt genial", meinte Dorothea Wamper.

Besonders die Kinder hatten bei dem Fest großen Spaß. Eine lange Warteschlange gab es bei der Rollenbahn des Abenteuerspielplatzes Oberkassel. Die Kleinen konnten es kaum abwarten, mit den Schlitten die Piste hinunter zu düsen. Aus biegsamen Ästen konnten die Kinder ein kleines Häuschen bauen. Schön dreckig ging es am Stand von Hanna Jakob zu. Eingepackt in Mülltüten zum Schutz kneteten die Kleinen Samenbällchen. Dazu wurde eine Hand voll Lehm mit vielen verschiedenen Samen vermischt. Diese konnten zum Trocknen mit nach Hause genommen werden. Die Bällchen sollen nach einem Regenguss einfach irgendwo in die Natur geworfen werden. Was wachsen wird, ist dann sie große Überraschung. Justus und Karina hatten da schon ganz genaue Vorstellungen. "Das sollen Glitzerblumen werden." "Und ganz bunt sollen die sein."

Während des Festes wurde auch die neue Obstwiese beim Kitagarten eingeweiht. "Die Kinder sollen auch mal lernen, dass Tomaten nicht aus der Dose kommen", fand Mattes Wallenfang, Gärtner im Ökotop. Zu diesem Anlass durften die Kinder der Kita "Die Buschmäuse" zusammen mit Ökopädagoge Klaus Lemmen im Kitagarten Kartoffeln pflanzen. "So können die Kinder die Erfahrung machen, wenn ich etwas pflanze, kann ich auch was ernten", meinte der ehemalige Lehrer. Für die Kinder sei es eine tolle Sache später was zu essen, was sie selber produziert haben.

Lemmen widmet den Kindern der Kita viel Zeit. Zwei- bis dreimal die Woche macht er mit den "Buschmäusen" Führungen. Er singt mit den Kindern, leitet sie zu eigenen Beobachtungen an und lässt sie mit Spielen und Suchaufgaben die Natur erfahren. "Die Kinder sollen lernen, sich nicht als Mensch in der Umwelt zu sehen, sondern als Teil der Welt und als Handelnder", meinte der Rentner.

Dabei lernen die Kleinen auch den Umgang mit Erde und Werkzeug. Und damit sei kein Plastik-Werkzeug gemeint, betonte der 64-Jährige. "Natürlich müssen die Kinder dann auch Regeln lernen, damit sie sich nicht mit dem Werkzeug verletzen." Die Arbeit mache ihm großen Spaß, denn die Kleinen seien sehr offen und es gebe immer was zu lachen.

(RP)
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