Heerdt Die Heerdter Schützen und das Bier

Heerdt · Zum Schützenfest im nächsten Jahr servieren die Heerdter mit Unterstützung der Brauerei Kürzer ein eigenes Bier. Nach eigener Rezeptur wird es den Namen "Heerdterhofbräu" bekommen mit dem Zusatz "by Kürzer".

 Hans-Peter Schmerin, Andreas Bahners und Achim Hüren (v.l.) erinnern mit einem neuen Bier an eine alte Heerdter Tradition.

Hans-Peter Schmerin, Andreas Bahners und Achim Hüren (v.l.) erinnern mit einem neuen Bier an eine alte Heerdter Tradition.

Foto: Andreas Endermann

Karneval hin oder her: Die Vorbereitungen fürs Heerdter Schützenfest vom 17. bis 20. August 2018 laufen auf Hochtouren. Grund: Erstmals servieren die Heerdter Schützen ein eigenes Bier. Schützenchef Andreas Bahners und Achim Hüren stecken die Köpfe in der Hausbrauerei Kürzer zusammen, um mit dem Hausherrn, Hans-Peter Schmewin die Werbekampagne für ein einmaliges Schützen-Bier auszutüfteln: Plakate, Bierkrüge, Logos. Schnell sind sie sich einig, auch über den Namen "Heerdterhofbräu by Kürzer."

Das Rezept ist noch geheim, denn dafür ist Braumeister Michael Burkhardt zuständig. Auf jeden Fall wird es der Altbier-Tradition geschuldet sein, und sicher ist auch, dass nicht mehr als 40 Hektoliter gebraut werden. "Das ist die Menge, die wir normalerweise zum Schützenfest brauchen", sagt Bahners und verrät, dass es beim Titularfest am 20. Januar eine Bierverkostung geben wird. "Dann könnten alle ihre Meinung dazu äußern."

Der Anstoß, die Schützengesellschaft und ihre Gäste mit einem speziellen Bier zu überraschen, kam von Heimatfreund Achim Hüren. Er, der zu einer der ältesten Heerdter Familien gehört, hatte ein Logo gefunden, das auf die ehemalige Heerdterhof-Brauerei wies. Sie befand sich am Ende der heutigen gleichnamigen Straße. "Ich habe sie im Brauverzeichnis von 1916 entdeckt", sagt Hüren, der mit Leidenschaft die Heerdter Geschichte verfolgt. "Im Internet habe ich dann geforscht und noch eine grüne Bierflasche mit dem Heerdter Logo gefunden." Allerdings sei sie wohl in Privatbesitz. "Nur zwei Zinndeckel haben wir noch." Reproduktionen und Fotos seien im Heerdter Photostübchen ausgestellt.

Der Bezug zur ehemaligen Bürgermeisterei Heerdt faszinierte Schützenchef Bahners sofort. "Da müssen wir etwas machen." Und die Idee, die Gäste zum Schützenfest ein eigenes Bier zu servieren, ließ ihn nicht los. Auch deshalb, weil damit gleichzeitig eine Brücke zum alten Heerdt geschlagen wird.

Doch nun galt es, eine Brauerei zu finden, die bereit ist, einen Extra-Sud herzustellen und auch die Kapazität dazu hat. Für Bahners kein Problem, denn er hatte gleich die Brauerei Kürzer, vormals "Schaukelstühlchen", im Sinn. "Ich habe dort fast meine ganze Jugend verbracht", sagt er froh über die Verbindung von Heerdt und Altstadt. Denn: "Bier braucht Heimat."

Wie es nach dem Schützenfest im nächsten Jahr mit dem "Heerdterhofbräu by Kürzer" weitergeht, steht noch nicht fest. "Erstmal wird die Produktion eingestellt", sagt Bahners. Ob es eine Wiederholung im übernächsten Jahr geben wird, steht noch nicht fest. "Wir warten ab, wie es bei unserem Schützenfest 2018 ankommen wird."

Mit der Kreation eines eigenen Bieres sorgt die Heerdter Schützengemeinschaft erneut für Aufsehen. Zum zweiten Mal in diesem Jahr, denn im Sommer hatten sie eine neue, inzwischen erfolgreiche Gesellschaft, das sozial ausgerichtete "Corps à la Suite", gegründet. Motto: "Mittendrin statt nur dabei". Damit sollen vornehmlich Mädels und Jungs angesprochen werden, sich zwanglos dem Schützenwesen zu nähern. Die Idee, ohne Uniform, ohne Schießen, ohne Marschieren und ohne sich einer Kompanie anschließen zu müssen, fiel sofort auf fruchtbaren Boden.

(RP)
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