Heerdt "Cirque du Soleil nicht auf Gatzweiler-Platz"

Heerdt · Die linksrheinischen Bezirksvertreter sind für eine Dauerspielstätte des Zirkus' in Düsseldorf, haben aber bei dem angedachten Standort in Heerdt Bedenken. Vor allem, weil er als Park-and-Ride-Platz sehr nachgefragt ist.

 Der Simon-Gatzweiler-Platz ist wochentags dicht mit Autos zugestellt. Im hinteren Teil, etwa an der erhöhten B 7, ist eine Fläche für ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Gegenüber, auf der anderen Seite der Pariser Straße, soll das Oberkasseler Hallenbad gebaut werden.

Der Simon-Gatzweiler-Platz ist wochentags dicht mit Autos zugestellt. Im hinteren Teil, etwa an der erhöhten B 7, ist eine Fläche für ein Regenrückhaltebecken vorgesehen. Gegenüber, auf der anderen Seite der Pariser Straße, soll das Oberkasseler Hallenbad gebaut werden.

Foto: Andreas Endermann.

Grünschnittsammlung, Park-and-Ride, Schützenfest, ab und zu ein Zirkus und andere Veranstaltungen: Der Simon-Gatzweiler-Platz ist wichtige Anlaufstelle im Linksrheinischen. Deshalb sorgte die Nachricht, dass sich das kanadische Zirkus-Unternehmen Cirque du Soleil den Platz als Dauerspielstätte ausgeguckt hat, für Aufregung. Grund für die linksrheinischen Bezirksvertreter, das Thema auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung zu setzen. Dabei wurde klar, dass alle zwar für eine kulturelle Vielfalt in Düsseldorf sind, aber mit dem Standort Simon-Gatzweiler- Platz Probleme haben.

"Er kann ruhig nach Düsseldorf kommen", so das einhellige Echo der Stadtteil-Politiker. Einig sind sie sich auch, dass der Simon-Gatzweiler-Platz als Standort für eine Dauerspielstätte denkbar ungünstig ist. "Auf der einen Seite beklagen wir das schlechte Verkehrskonzept, auf der anderen sollen wir mehr Verkehr durch die Zirkusbesucher fördern", gibt Sven Holly (CDU) zu bedenken. Markus Loh (Grüne) machte darauf aufmerksam, dass es sich um einen wichtigen "Park-and-Ride-Platz handele. Tobias Kühbacher (SPD): "Ein generelles Nutzungskonzept für den Simon-Gatzweiler-Platz soll erstellt werden."

Während die Heerdter Schützen, die den Platz vier Tage im Jahr als Schützenplatz nutzen, gesprächsbereit sind - "wir könnten zum Beispiel, im Zelt des Cirque du Soleil unser Fest feiern" wie Ehrenchef Simon Mellmer vorschlug - ist die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Straße beunruhigt. Befürchtet wird, dass durch die Dauerspielstätte mehr Verkehr erzeugt wird, der vorerst nicht bewältigt werden kann. Vor allem, weil der Anschluss des Heerdter Lohwegs an die B 7 (A 52) noch nicht realisiert wurde. Sprecher Dieter W. Gren: "Sicher wäre die Zirkusgruppe ein Gewinn für Düsseldorf. Aber sie darf nicht der dringenden Lösung der Verkehrsprobleme im Zuge der seit mehr als 30 Jahren geplanten Neuordnung des Heerdter Dreiecks im Wege stehen und die Anbindung des Heerdter Lohwegs verhindern." Er habe im Interesse der Anwohner Oberbürgermeister Thomas Geisel gebeten, zu versichern, dass mit einer möglichen dauerhaften Spielstätte auf dem Simon-Gatzweiler-Platz der Autobahnanschluss nicht zur Disposition stehen dürfe.

Bislang hat das kanadische Unternehmen noch keine Stellung bezogen, geschweige denn Einzelheiten geliefert. Die Stadtverwaltung Düsseldorf erklärte, dass der Cirque du Soleil auf sie zugekommen sei, um über Optionen von Gastspielen und gegebenenfalls einer Dauerspielstätte in Düsseldorf zu sprechen. Da es sich derzeit lediglich um Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen handele und eine grundsätzliche Entscheidung für Düsseldorf als Standort noch nicht gefallen sei, könnten derzeit keine Fragen beantwortet werden. Der Bezirksvertretung teilte die Verwaltung auf Anfrage mit, dass die Stadt mehrere Flächen dem Unternehmen vorgestellt habe, das Grundstück Simon-Gatzweiler-Platz sei in die engere Wahl gekommen.

(RP)
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