Hassels Trompeten aus der Kirche gestohlen

Hassels · Unbekannte Täter sind in die Anbetungskirche in Hassel eingedrungen und haben Instrumente im Wert von mehr als 10.000 Euro gestohlen. Der Posaunenchor spielte seine weihnachtlichen Konzerte in kleinerer Besetzung.

 Trotz fehlender Instrumente: Die Probe des Posaunenchors fand gestern Abend wie gewohnt in der Anbetungskirche in Hassels statt.

Trotz fehlender Instrumente: Die Probe des Posaunenchors fand gestern Abend wie gewohnt in der Anbetungskirche in Hassels statt.

Foto: Ralph Matzerat

Es sollte ein Konzert wie jedes andere werden. Die Spieler des evangelischen Posaunenchores kamen vor ihrem Auftritt in Reisholz am vergangenen Samstag wie gewohnt eine halbe Stunde vorher in die Anbetungskirche Hassels, um ihre Instrumente zu holen. Beim Betreten des Kirchenraumes war noch alles wie immer. Nichts deutete auf etwas Verdächtiges hin, bis einer der Musiker feststellte: "Es fehlen einige Blasinstrumente".

Unbekannte waren in die Kirche eingedrungen. Ihre Beute: vier Trompeten, eine Posaune sowie ein Flügelhorn. Geschätzter Schaden: mehr als 10.000 Euro.

Jörg Schröder, Leiter des Posaunenchores, ist immer noch fassungslos. "Der Einbruch ist gerade während der Adventszeit schmerzlich", sagt er. Der Chor hatte am Abend vorher noch in der Kirche standesgemäß geprobt. An einen Diebstahl dachte aber niemand. "Dass einige Instrumente fehlten, ist uns sogar aufgefallen. Wir dachten aber, dass die Musiker sie mit nach Hause genommen hätten", sagt Schröder. Erst am Samstag, kurz vor dem Auftritt in Reisholz, war klar, dass Instrumente gestohlen wurden. Schröder berichtet: "Als der erste Musiker sein Instrument nicht fand, dachte man zunächst, es wäre verlegt worden. Als dann aber auch der Zweite kein Instrument hatte, stand fest, dass noch mehr fehlte. "Wie die Täter in die Kirche eingedrungen sind, ist immer noch ein Rätsel. "Laut der Polizei", so Schröder, "gibt unterschiedliche Theorien. Die wahrscheinlichste ist, dass sich jemand nach einem Gottesdienst hat einschließen lassen." Ob es einen oder gar mehrere Täter gab, ist ebenfalls noch unklar.

Bei dem Instrumentendiebstahl handelt es sich nicht um den ersten Einbruch in der Kirche. Küster Gerhard Thellmann: "Eine Woche vorher wurde im Jugendraum bereits eine Geldkassette mit 200 Euro, ein Laptop sowie mein Fahrrad im Wert von 800 Euro gestohlen." Die Diebe hätten zudem Schränke und den Tresen im Café durchwühlt. "Die Polizei vermutet die selbe Täterschaft", sagt Schröder. Das bestätigt auch Pfarrer Christoph Breer und fügt hinzu: "Schon Mitte November gab es zwei oder drei erfolglose Einbruchsversuche". Daraufhin habe er bereits die Sicherheitsvorkehrungen verschärft und begonnen, innerhalb der Kirche alles abzuschließen. "Eigentlich möchten wir ein offenes Haus sein. Mit dem Vertrauensprinzip hatten wir 30 Jahre lang keine Probleme." Der Geistliche betont, dass der Verlust der Instrumente besonders schwer wiege, da es sich auch um einen ideellen Verlust handele. Viele der Musiker besäßen ihre Instrumente seit Jahrzehnten. "Ich verstehe einfach nicht, wer so skrupellos sein kann."

Zumindest der geplante Auftritt in Reisholz konnte am Samstag noch stattfinden. "Uns blieb nichts anderes übrig. Wir haben einfach mit weniger Leuten gespielt", sagt Jörg Schröder. Für die kommenden Festtags-Auftritte werden die betroffenen Musiker auf ausrangierte Zweitinstrumente zurückgreifen. Diese sollen in einen bespielbaren Zustand gebracht werden.

Schröder hofft nun auf Unterstützung der Gemeinde. Mittels Spenden möchte er neue Instrumente kaufen.

(mai)
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