Hassels Montag diskutiert die Politik, Bündnis will Mietern helfen

Hassels · Der Wochenspruch für die Kita-Kinder der DRK-Einrichtung "Wunderland" in Hassels-Nord lautet "Ich werde heute wunderbare Momente erleben, die das Leben lebenswert machen." Das Duschen und der Toilettengang in einem auf dem Parkplatz vor dem Haus stehenden Container gehört da wohl nicht zu. Genau dieses müssen derzeit viele Mieter der Siedlung, weil der neue Eigentümer unter der Verwaltung der IWG mit den ersten Sanierungsarbeiten begonnen hat.

 In diesen Containern müssen die Anwohner derzeit duschen.

In diesen Containern müssen die Anwohner derzeit duschen.

Foto: röhrig

Ein Blick in einen der vier Container zeigt vier kleine Dusch-Kabinen, die zum Vorraum hin nur durch einen Plastikvorhang abgeschirmt sind - Privatsphäre Fehlanzeige. Manch einer fühlt sich da an seinen Urlaub auf einem Ein-Sterne-Campingplatz erinnert. Angeblich sollen die Mieter jeweils nur für eine Woche die Container nutzen. Aber ob das stimmt? Das weiß keiner so genau, da der neue Eigentümer es seinem Vorgänger nachmacht und "schlecht kommuniziert", wie es der für Hassels-Nord zuständige CDU-Ratsherr Klaus-Dieter Lukaschweski kritisiert.

Vielleicht hat die Politik am Montag die Chance, den Verantwortlichen auf den Zahn zu fühlen. Dann sind nämlich die anlaufenden Arbeiten in der Siedlung beherrschendes Thema im Aussschuss für Wohnungswesen und Modernierungen (15 Uhr, Ernst-Lange-Haus). Wobei sich die Politiker einerseits darüber freuen, dass in die Wohnungen investiert wird - unter anderem werden die Fenster erneuert. Zum anderen fürchtet etwa auch Lukaschewski, dass danach die Mieten um bis zu vier Euro pro Quadratmeter angehoben werden.

Die Information der Politik ist das eine, die der Mieter eine andere. Am Samstag, 2. Mai, ab 11 Uhr informieren der Familienverband und das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum vor dem Haus Potsdamer Straße - dort sollen die Arbeiten am 4. Mai beginnen. Bündnis-Sprecher Johannes Dörrenbächer: "Durch die zu erwartenden Mieterhöhungen sind Bezieher von Sozialleistungen vom Verlust ihrer Wohnung bedroht, falls die Miethöhe den Regelleistungssatz übersteigt."

(RP)
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