Hassels Kosova unterliegt nach Platzverweis

Hassels · Bei der Partie gegen TuS Düsseldorf-Nord flogen drei Spieler vom Platz, zwei von Kosova.

 Behakeln sich: Philipp Wirtz vom TuS Ddorf und Artan Tahiri von Kosova (r.),

Behakeln sich: Philipp Wirtz vom TuS Ddorf und Artan Tahiri von Kosova (r.),

Foto: Anne Orthen

Vorweg: Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 50. Minute, als Egzon Sfishta seinen Gegenspieler Nour-Eddine Chamlal in Lasogga-Manier von den Beinen fegte. Im Gegensatz zur Bundesligapartie zwischen VfL Wolfsburg und Hamburger SV traf der Unparteiische in der Kreisliga-B-Begegnung FC Kosova gegen TuS Düsseldorf-Nord die korrekte Entscheidung: Rot für die rüde Attacke des FC-Akteurs. Jede andere Regelauslegung wäre ohnehin absurd gewesen.

In Unterzahl drehten die Gäste in einer bis dahin ausgeglichenen, aber wenig überzeugenden Auseinandersetzung auf und kamen folgerichtig durch Fabian di Piazza zum Führungstreffer (77.). Der blieb zugleich der Siegtreffer, obwohl sich der FC redlich um den Ausgleich bemühte und die Norder bis zum Schlusspfiff trotz eigener Unterzahl in die Defensive drängte.

Apropos Unterzahl: In der 83. Minute dezimierte der Schiedsrichter die Gastgeber um einen weiteren Akteur. FC-Keeper Drilon Vela ermeckerte sich zu diesem Zeitpunkt die zweite Verwarnung. Zweimal Gelb bedeutet Gelb-Rot. Kosovas Sturmspitze Zafer Rexhepi durfte sich das Torhütertrikot überstreifen und zwischen die Pfosten wechseln. Glück für Kosova: Auch Gäste-Torschütze Chamlal sah gleichzeitig die Ampelkarte, so dass dem Team von Trainer Arben Nuha die doppelte Unterzahl erspart blieb.

Großes Engagement, wenig Spielkultur - so lassen sich die 90 Minuten zwischen dem gastgebenden Tabellensechsten und dem Vierplatzierten in wenigen Worten zusammenfassen.

Der Grund für fehlende spielerische Lichtblicke ist in der Spielanlage beider Kontrahenten zu sehen: Technisch durchaus versierte Akteure, die den Ball und das Fußballspielen lieben, dabei jedoch vergessen, dass beim Spiel Elf gegen Elf eben zehn weitere Mitspieler auf dem Platz stehen. Einzelaktionen bestimmten das Geschehen. Zum munteren Hin und Her gesellten sich Abspielfehler, insbesondere in Nähe des gegnerischen Gehäuses. Der Spielfluss blieb weitgehend auf der Strecke. Nur selten sahen die Fans Kombinationen mit mehr als zwei Ballkontakten pro Team.

So waren echte Einschussmöglichkeiten Mangelware. Auch Standards führten nicht wirklich zu Torgefahr. In der durchaus temporeichen Partie besaßen die Hausherren vor der Pause phasenweise mehr Ballbesitz. Nach dem Seitenwechsel dominierten die Gäste. Kosovas Aktionen waren insgesamt zu sehr auf Torjäger Rexhepi fixiert. Immerhin: Agron Lutolli sorgte variabel für Offensiv-Impulse, anfangs über die linke Seite, später auch auf rechts. Für Freistöße war Faruk Krasnici verantwortlich. Allerdings forderten diese den Gäste-Keeper nicht erheblich. Pech für den FC: Blerim Krasnici zog nach Vorarbeit von Alban Shabani aus 20 Metern ab und verfehlte nur knapp (44.).

In Unterzahl setzte der FC auf Konterchancen. Artan Tahiri agierte als einzige Spitze. Glück für die Hausherren, dass das Leder bei einer Hereingabe von Chamlal statt im Netz nur auf der Querlatte landete (63.). In der Schlussphase zeigte sich Torhüter Vela auf dem Posten, als Chamlal - nach Diagonalzuspiel des eingewechselten Marco Jurcic - im Fünfmeterraum einschussbereit postiert stand (73.). Per Kopfball entschied Di Piazza nach einem Freistoß von Jurcic die Partie. Vela verhinderte bei einem Gäste-Konter einen höheren Rückstand, als er gegen Chamlal glänzend parierte (79.).

Ein Lob verdiente sich Schiedsrichter Frederik Heckmann, der selbst bei zahlreichen Diskussionen in den hektischen Schlussminuten die Übersicht behielt und schon zuvor durch klare Entscheidungen zu überzeugen wusste.

(hel)
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