Hassels Großer Andrang beim Luther-Konzern in Hassels

Hassels · Die Bänke der Anbetungskirche fassten den starken Andrang nicht, sie werden um zahlreiche Stühle erweitert.

 Der Hasseler Posaunenchor präsentierte am Samstagnachmittag Stücke von Klassikern "Ein feste Burg ist unser Gott" bis Blues Brothers.

Der Hasseler Posaunenchor präsentierte am Samstagnachmittag Stücke von Klassikern "Ein feste Burg ist unser Gott" bis Blues Brothers.

Foto: Ralph Matzerath

Der Altarraum bietet gerade genügend Platz für Trompeten, Hörner, Posaunen, Tubas und ein Schlagzeug - den Hasseler Posaunenchor mit 20 ökumenischen Musikern. Die Bänke der Anbetungskirche fassten den starken Andrang nicht, sie wurden um zahlreiche Stühle erweitert. Unter dem Titel "500 Jahre Bläsermusik - 500 Jahre Luther" nahmen die Blechbläser ihr Publikum mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise durch fünf Jahrhunderte. Die Bandbreite, die Kantor Jörg Schröder mit seinem Ensemble darbot, war eindrucksvoll. Von Händel, Bach und Mendelssohn-Bartholdy bis in die Neuzeit - selbst die Blues Brothers lassen grüßen. Variationen des lutherischen Kirchenliedes "Ein feste Burg ist unser Gott" fehlten nicht.

Zur Eröffnung sprengte die "Reformationsfanfare" mit ihrem Volumen förmlich den Raum. Gebannt lauschte das Publikum eine Stunde der musikalischen Fülle. Mal klang es getragen und geistlich mit dem Kirchenlied "Der Herr ist mein getreuer Hirte" von Johann-Sebastian Bach, mal melodisch und vielstimmig beim "Cantique (Gesang) de Jean Racine" von Gabriel Fauré. Mit der "Cavalleria bohemiana" wurden Opernklänge wach. Temperament und Rhythmus von "Streets of London" - dem Folk-Song des einstigen Straßenmusikers Ralph McTell - übertrugen sich auf die Zuhörer. Der rockige "Abstecher" zu den Blues Brothers und der Abschiedsmarsch "Muss i denn zum Städele" wurden Bravorufen begleitet.

"In dem Stück 'Cantique' von Fauré konnte ich mich richtig verlieren, die Blues Brothers waren zum wach werden", sagte Dagmar Kultscher lachend. Dass Faurés Komposition besonderes Können und hohe Konzentration fordert, verriet Jörg Schröder. "Das ist zehnstimmig, da kann sich niemand an den anderen dranhängen", erklärte der Kantor die Herausforderungen. Manches höre sich für das Publikum leicht an, sei jedoch schwierig zu spielen.

Jeweils im Frühjahr sichtet der Kantor neue Stücke. "Nach den Sommerferien üben wir verstärkt, dann fahren wir in den Herbstferien gemeinsam in eine Freizeit, das ist eine ganz intensive Probenwoche", zeigt Schröder die Schritte auf, mit denen sich das Ensemble sein Konzert erarbeitet. Inzwischen wurden Posaunenchören besondere Ehren zuteil. Im Dezember 2016 nahm sie die Deutsche Unesco in das bundesdeutsche Verzeichnis des immateriellen Weltkulturerbes auf.

(RP)
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