Hassels Flüchtlinge kommen erst im August

Hassels · Auf dem Ascheplatz der Bezirkssportanlage Am Wald wurden in den vergangenen Wochen Leichtbauhallen errichtet. Dort sollen für ein Jahr 288 Asylbewerber unterkommen.

 Eine beliebte Abkürzung, um zu den Spielfeldern zu gelangen, geht an zukünftigen Flüchtlingsunterkünften vorbei.

Eine beliebte Abkürzung, um zu den Spielfeldern zu gelangen, geht an zukünftigen Flüchtlingsunterkünften vorbei.

Foto: Anne orthen

Viel ist auf der Baustelle der neuen Flüchtlingsunterkunft Am Wald nicht mehr los. Ein Bagger steht noch auf dem Gelände und ein paar wenige Dixihäuschen verraten, dass dort noch bis vor kurzem auf Hochtouren gearbeitet wurde. Und das mit Erfolg, denn die Leichtbauhallen für die 288 Flüchtlinge stehen schon. Lediglich der Außenbereich muss noch hergerichtet werden.

Um den Mangel an Plätzen zu minimieren, hat sich die Stadt in diesem Fall dazu entschieden, einenSportplatz zu bebauen. Er ist Teil der Bezirkssportanlage Am Wald, die derzeit hauptsächlich von der SG Benrath-Hassels genutzt wird. Für den Verein bedeutet dies eine Einschränkung, besonders im Trainingsbetrieb. "Wir haben derzeit 300 Kinder in der Jugendabteilung, die den Platz bislang nutzten", sagt Wolfgang Monski, Vorsitzender der SG Benrath-Hassels. Und auch der Fußballverband reagierte auf die neue Situation an der Anlage. "Wir haben derzeit nur eine eingeschränkte Spielerlaubnis", sagt Monski. Grund ist die Auflage des Verbandes, den Kunstrasenplatz, der direkt an die Wohnanlage grenzt, mit einem Fangnetz zu umrahmen. "Sonst würden die Bälle ständig in die Unterkunft fliegen und das soll vermieden werden", sagt Monski. Er hofft, dass die Stadt nun schnell die entsprechende Vorrichtung montiert, so dass der Spielbetrieb nicht gefährdet wird.

Des Weiteren fordert er die schnelle Wiederherrichtung der Wege auf der Anlage. Diese seien durch die Bauarbeiten stark beschädigt. Einen angekündigten Begehungstermin mit einem Mitarbeiter des zuständigen Fachamtes habe es bislang noch nicht gegeben. Monski will das Thema noch mal bei einem Treffen mit der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch in der kommenden Woche ansprechen.

Ansonsten erwartet Wolfgang Monski aber keine Einschränkungen, im Gegenteil. Der Verein, der sich bereits stark in der Integration von Flüchtlingen engagiert, will für die Am Wald untergebrachten Kinder ein Angebot schaffen. "Wir haben eine Sammelaktion gestartet und wollen die Kinder einladen, bei uns Fußball zu spielen", sagt er.

Untergebracht werden die Bewohner, wie bei der Leichtbauhallen-Lösung gewohnt, in mehreren Hallen, in denen je 48 Personen in Wohneinheiten von je vier Bewohnern unterkommen. Wie auch in anderen Unterkünften dieser Art, sind diese Einheiten nach oben hin offen. Gekocht, gespült und gegessen wird dabei in einer seperaten Leichtbauhalle. Auch die Duschen und Toiletten befinden sich in einer eigenen Halle.

Die Anlage wird von Mitarbeitern der Awo betreut, die den Flüchtlingen am Ort helfen. Des Weiteren wird es auch dort einen 24-Stunden-Pfördner-Dienst geben. In einem Jahr, so lauten die Planungen, sollen die angemieteten Hallen dann abgebaut und der Ascheplatz wieder bespielbar gemacht werden.

(RP)
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