Düsseldorf Brücke in Hamm nicht baufällig genug für Förderung

Hamm · Die Bezirksregierung hat es abgelehnt, die Brücke am Aderkirchweg in ein Programm für den kommunalen Straßenbau aufzunehmen.

 Die Brücke am Aderkirchweg ist laut diversen Prüfungen in einem kritischen Zustand.

Die Brücke am Aderkirchweg ist laut diversen Prüfungen in einem kritischen Zustand.

Foto: Anne Orthen

Ihre besten Zeiten hat die Brücke über den Aderkirchweg in Hamm schon lange hinter sich. Schon 2010 war der für den Stadtbezirk zuständigen Bezirksvertretung 3 mitgeteilt worden, dass die Brücke am Südring baufällig sei. Eine weitere Prüfung 2013 bestätigte den desolaten Zustand: Die Brücke sei in einem "kritischen Zustand", hieß es. Eile war laut Gutachter geboten: Wenn der Neubau aufgeschoben würde, seien oberhalb des Bauwerks - also auf dem Südring - Einschränkungen für den Schwerlastverkehr nötig. Die Stadtverwaltung entschied, die rund 85 Jahre alte Brücke durch einen Neubau zu ersetzen. In diesem Jahr sollten die Arbeiten abgeschlossen werden. Bis heute haben sie aber nicht mal begonnen. Und dass sich daran bald etwas ändert, ist fraglich.

Denn die Bezirksregierung hat die Aufnahme der Brücke in das Förderprogramm "Kommunaler Straßenbau 2015" abgelehnt. Hintergrund: Die Stadt hatte zuvor beantragt, dass sich das Land zu 60 Prozent an den Kosten für den Brückenneubau in Höhe von bis zu vier Millionen Euro beteiligt. Ratsherr Andreas Hartnigk (CDU), stellvertretender Vorsitzender im Verkehrsausschuss, ärgert sich über die seiner Meinung nach "haarsträubende Begründung" der Absage: "Der Bezirksregierung ist die Brücke nicht baufällig genug. Gefördert wird erst, wenn der Zustand - so wörtlich - 'ungenügend' ist. Offenbar muss das Ganze erst zusammenkrachen, bis Geld fließt. Rot-Grün im Land spart mal wieder an der Sicherheit. Hier werden Risiken für die Bevölkerung bewusst in Kauf genommen." Die Brücke am Südring müsse dringend saniert werden, meint der Politiker: "Schon 2013 hat der Stadtrat die Planung für den Neubau beschlossen. Eine Konstruktion aus Stahlbeton soll die bestehende Unterführung ersetzen. Baustart war ursprünglich für März 2015 geplant."

Johannes Eßer, CDU-Ratsherr für Hamm, sieht die Stadt am Zug: "Sie muss jetzt auf eigene Kosten bauen, wenn uns das Land im Stich lässt. Aus Gründen der Sicherheit dürfen wir keine weitere Zeit verlieren. Wichtig ist, dass die Durchfahrtshöhe beim Brückenneubau endlich auf 4,5 Meter vergrößert wird, damit der Schwerlastverkehr nicht mehr durch das Wohnviertel an der Volmerswerther Straße rollt."

(RP)
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