Düsseldorf Schausteller hoffen auf Sonne

Grafenberg · Am Samstag fällt der Startschuss für die Osterkirmes auf dem Staufenplatz. Bis zum 12. April erwarten dann täglich 35 Fahrgeschäfte und andere Buden die Besucher. Die Grafenberger Schützen sind ab diesem Jahr nicht mehr dabei.

Als Bruno Schmelter, der 38 Jahre lang Vorsitzender des Schaustellerverbandes Düsseldorf war, gestern die Aufbauarbeiten der Osterkirmes auf dem Staufenplatz besuchte, lachte kurz die Sonne am Himmel. Ansonsten wirkten die Minen der Beteiligten aber eher finster. Sturmtief Niklas hatte auch bei den emsigen Organisatoren der Kirmes, die an Ostersamstag traditionell die Saison der Jahrmärkte in Düsseldorf eröffnet, Eindruck hinterlassen.

"Wir lassen uns aber nicht entmutigen, gehen den Aufbau langsam an und werden auch mit den etwas komplizierteren Aufbauarbeiten auf jeden Fall rechtzeitig fertig", betont Ralf Malfertheiner, zweiter Vorsitzender des Schaustellerverbandes. "Spätestens am Samstag kommt auch die Sonne zurück, dafür sorgt schon unser grenzenloser Optimismus", sagt Schmelter und widerspricht den Wetterprognosen.

35 Beschicker werden dann wieder versuchen, dem Ruf einer Familienkirmes gerecht zu werden. "Wir können seit einigen Jahren wieder mit weniger Sicherheitsdienst arbeiten und die Zäune auflockern", sagt Oliver Wilmering, der Schmelter nach einem kurzen Gastspiel von Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch jüngst als Vorsitzender beerbt hat. Der Einsatz von Security im Zusammenspiel mit der Polizei sei vor zehn Jahren notwendig gewesen, weil sich Schlägereien und Pöbeleien häuften. "Wir mussten das damals machen und ein entsprechendes Signal setzen, um unser Hausrecht zu wahren, konnten die Maßnahmen aber zum Glück immer weiter auf eine jetzt gesundes Maß abspecken. Das hat uns die Stadt, mit der wir in dieser Zeit gut zusammengearbeitet haben, bestätigt", so Wilmering.

Den Anspruch einer Familienkirmes wollen die Düsseldorfer Schausteller nicht nur durch kindgerechte Fahrgeschäfte, sondern auch durch ein entsprechendes Ambiente aufrechterhalten. Am Eingang erwarten die Besucher überdimensionale Deko-Ostereier, es gibt Ruhezonen, und auch die Beschallung soll nicht zu aufdringlich geraten. Neben vielen seit Jahren bekannten Attraktionen der Verbandsmitglieder und einiger externer Geschäftsleute - Breakdance, Riesenkrake oder natürlich der unvermeidliche Autoscooter - ist erstmals seit vielen Jahren auch wieder eine Geisterbahn am Start. "Die stand im vergangenen Jahr an Ostern noch in Nürnberg, die genügt höchsten Ansprüchen", schwärmt Malfertheiner.

Dreimal hat der Schaustellerverband in den vergangenen Jahren die Osterkirmes zusammen mit den Grafenberger Schützen veranstaltet. Aus finanziellen Gründen haben die Brauchtumsfreunde jetzt kurzfristig einen Rückzieher gemacht, sie wollen in Zukunft nur noch alle zwei Jahre Schützenfest feiern und bevorzugen zudem wieder ihren alten Termin im September.

"Für uns macht das keinen sonderlich großen Unterschied", erklärt Oliver Wilmering. "Wir hatten uns natürlich eine Win-Win-Situation, insbesondere für das zweite Wochenende, für beide Seiten erhofft. Aber ich glaube nicht, dass jetzt aus diesem Grund weniger Besucher kommen werden. Wir haben sie ja quasi mit uns feiern lassen. Wenn die Schützen jetzt, aus welchen Gründen auch immer, anders disponieren, ist das deren Sache."

Abgesehen davon, dass die Uniformen ab diesem Jahr nicht mehr auf dem Staufenplatz zu sehen sein werden, wird sich für den neutralen Besucher nicht sonderlich viel ändern. Einzig das große Schützenzelt wird ebenfalls fehlen. "Viel wichtiger ist für uns aber, dass ab dem Wochenende wieder besseres Wetter wird", sagt Wilmering.

(RP)
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