Gerresheim Schüler drehen Film über Migration

Gerresheim · Premiere am Marie-Curie-Gymnasium bei Zertifikatsfeier.

 Das Schüler-Filmteam aus Gerresheim vor der Premiere.

Das Schüler-Filmteam aus Gerresheim vor der Premiere.

Foto: bernd Schaller

Die Vergabe der Zertifikate an die Absolventen des Sozialpraktikums am Marie-Curie-Gymnasium in Gerresheim fiel in diesem Jahr um einiges feierlicher aus als sonst. Denn eingebettet in das Programm war eine echte Filmpremiere. Gedreht haben den knapp 20-minütigen Streifen Schüler, die beim Verein Düssel-Buntu, der die Integration von Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte fördert, sowie in einem Integrations- und Sprachkurs ihr Praktikum absolviert haben.

"Und woher kommst du?" handelt von der Selbstverständlichkeit, Menschen mit einem Migrationshintergrund zu akzeptieren, statt sie zu diskriminieren, ihnen zu helfen, sich in einer womöglich zunächst fremden Gesellschaft zurechtzufinden und niemanden auszugrenzen. Besonders sehenswert sind dabei die zusätzlich hinzugefügten Sequenzen, in denen sich zwölf- und 13-jährige Siebtklässler vor der Kamera mit der jeweils anderen Herkunft der Mitschüler auseinandergesetzt haben. "Wir haben fast alle unterschiedliche Wurzeln und wussten zuvor nur wenig darüber, woher der andere kommt. Das hat sich durch den Film geändert", erzählt Deniz. Man habe sich näher mit Land und Leuten, Sprache, Essen und anderen Traditionen beschäftigt, erläutert Maryam, "da habe ich natürlich viel Neues erfahren und Dinge gelernt, die mir vorher gar nicht bewusst waren". Aber auch die Arbeit am Set, bei der Profis wie die Schauspielerin Bianca Künzel und der Kameramann Patrick Dosanjh geholfen haben, sei "ganz schön cool" gewesen, bestätigt Ana. Mit dem Ergebnis waren die Nachwuchsmimen im Anschluss jedenfalls sehr zufrieden. Vor allem der fetzige Rap, der als roter Faden durch den Film führt, kam beim Premierenpublikum gut an. Das 2007 am Gerresheimer Gymnasium eingeführte Sozialpraktikum ist für Schüler der Jahrgangsstufe neun gedacht. Dabei gehen die Heranwachsenden ein ganzes Schuljahr jeweils zwei Stunden in der Woche in eine soziale Einrichtung und betreuen dort große wie kleine Menschen. "Sie schenken ihnen Zeit sowie Aufmerksamkeit und erfahren dafür aufrichtigen Dank. Man erfährt so viel über sich selbst und lernt, eigenverantwortlich zu arbeiten", erklärt Schulleiterin Kerstin Abs. In dem Film sieht man, wie die Schüler beispielsweise Neubürger in Deutsch-Kursen unterstützen. Dafür gab es im Anschluss nicht nur das ersehnte Zertifikat, sondern auch viel Applaus von Mitschülern.

(arc)
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