Gerresheim Herzlichen Glückwunsch Marie Curie

Gerresheim · Das Gerresheimer Gymnasium feiert drei Tage den 150. Geburtstag ihrer Namenspatronin.

 Mit einem polnischen Lied begrüßten die sangesfreudigen Gymnasiasten aus Gerresheim die Gäste.

Mit einem polnischen Lied begrüßten die sangesfreudigen Gymnasiasten aus Gerresheim die Gäste.

Foto: Marc Ingel

Dass Marie Curie in Polen geboren wurde, ist nicht jedem unbedingt sofort präsent - wie auch bei dem Namen. Dass sie später gleich zwei Nobelpreise einheimste, in Physik (anteilig) und in Chemie, schon eher. Auch, dass die Erforscherin radioaktiver Substanzen die erste Frau und die erste Professorin war, die an der Sorbonne in Paris lehrte, hat Eingang in die Geschichtsbücher gefunden. Inzwischen sind viele Straßen, Plätze, sogar Blumen nach Marie Curie benannt worden. Und Schulen.

Wie das Marie-Curie-Gymnasium in Gerresheim, das jetzt den 150. Geburtstag ihrer Namensgeberin drei Tage lang feiert. Mit einer Ausstellung im Pädagogischen Zentrum, aber auch mit Workshops zu Land, Sprache, Kultur, Politik und der Wirtschaft Polens, einer Lesung mit Matthias Kneip ("Polen entdecken! Eine humorvolle Annäherung an das Nachbarland") und einer Fragerunde mit Marie Noëlle, deren Film über Marie Curie sich mehr als 1000 Gerresheimer Schüler im Kino angesehen haben. Das umfangreiche Programm wurde in enger Abstimmung und mit Unterstützung des Polnischen Instituts in Düsseldorf zusammengestellt. Federführend für das Marie-Curie-Gymnasium war dabei Torsten Jagla, der dafür von Schulleiterin Kerstin Abs bei der gestrigen Eröffnung ein Sonderlob erhielt. Das gab es auch für das Buffet - mit polnischen Spezialitäten, zusammengestellt von polnischstämmigen Eltern.

Für Abs ist die Aufarbeitung der polnisch-deutschen Geschichte mit der herausragenden Figur Marie Curie im Mittelpunkt auch ein Akt der Völkerverständigung. "Wir lernen uns besser kennen", sagte sie gestern in der Auftaktrede. Andrzej Kolinski vom Polnischen Institut hob den großen Aufwand hervor, den Schüler, Eltern und Lehrer auf sich genommen haben, um diese drei Tage zu organisieren. Dazu zählt ein Schnupperkurs in Polnisch, dem sich Schüler stellen werden. Das Lied, das gestern zur Einstimmung in polnischer Sprache gesungen wurde, kam den Schülern schon fehlerfrei über die Lippen.

Das alles dürfte im Sinne von Marie Curie gewesen sein, die, was ebenfalls gerne in Vergessenheit gerät, eben nicht nur Wissenschaftlerin war, sondern vor allem auch Mensch. Während des Ersten Weltkrieges widmete sich Marie Curie zum Beispiel als Radiologin der Behandlung verwundeter Soldaten. Sie entwickelte einen Röntgenwagen, der es ermöglichte, radiologische Untersuchungen in unmittelbarer Nähe der Front vorzunehmen, "Herzlichen Glückwunsch Marie Curie zum 150", schloss Kerstin Abs ihre Rede.

(arc)
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