Gerresheim Flüchtlingsunterkunft mit Dorfcharakter an Karlsbader Straße

Gerresheim · Die geplante Einrichtung für 220 Personen wäre bereits die dritte in Gerresheim, Kritik regt sich deswegen aber nicht im Stadtteil.

 So ähnlich wie auf dieser Animation (ein Beispiel aus Stuttgart) könnte auch die Unterkunft in Gerresheim aussehen.

So ähnlich wie auf dieser Animation (ein Beispiel aus Stuttgart) könnte auch die Unterkunft in Gerresheim aussehen.

Foto: Stadt Stuttgart

Es ist nach den Unterkünften an der Heyestraße und der Manthenstraße die dritte Einrichtung für Flüchtlinge in Gerresheim, die an der Karlsbader Straße geplant ist. Kritik wird angesichts dieser Auswahl - im Gegensatz zu manch anderem Stadtteil in Düsseldorf - aber nicht laut. Ohne Gegenstimme passierte die Bauvoranfrage auch die vergangene Sitzung der Bezirksvertretung 7, nicht einmal Diskussionsbedarf bestand.

Was geplant ist: Auf dem brachliegenden Grundstück an der Karlsbader Straße 11 sollen drei zweigeschossige Wohnmodule für insgesamt 220 Personen errichtet werden. Die Raumeinheiten können durch Zwischentüren variabel für ein bis vier Personen aufgeteilt werden. Die Wohnmodule erhalten Sanitäranlagen im Flur für jeweils zehn Personen. Zwei Räume mit jeweils vier Waschmaschinen und vier Trocknern sind zentral in der Anlage vorgesehen. Auch Schulungs- und Aufenthaltsräume wird es geben. Eine Verwaltungseinheit mit drei Büros ist in das Gebäude in der Nähe des Eingangs der Anlage integriert. Weitere Aufenthaltsräume sind bereits flexibel eingeplant und können nachträglich schnell abtrennt werden.

Die Anlage erhält einen Grünbereich von 866 Quadratmeter mit einer Spielfläche für Kinder. Zur Sicherung ist rund um das Areal ein Zaun geplant. Da immer mehr Menschen aus Kriegsgebieten aufgenommen werden, die über körperliche Gebrechen verfügen, soll die Einrichtung möglichst komplett barrierefrei ausgebaut werden. Für die Fassadengestaltung könnte sich die Verwaltung eine vorgehängte Holzvertäfelung vorstellen, wie sie zum Beispiel bei Anlagen in Stuttgart zur Anwendung gekommen ist, so dass die modulare Bauweise nicht auf Anhieb erkennbar ist. Die eher kleingliedrig gestaltete Einrichtung soll einen richtigen Dorfcharakter erhalten. Sie ist für die Dauer von fünf Jahren vorgesehen und kann danach wieder kostengünstig abgebaut werden.

(RP)
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