Gerresheim Ehrenamt ist nicht anstrengend, sondern macht Spaß

Gerresheim · Norbert Hüsson ist seit mehr als einem Jahrzehnt der Vorsitzender des Kinderhospiz-Fördervereins.

 Norbert Hüsson ist Unternehmer und Ehrenamtler.

Norbert Hüsson ist Unternehmer und Ehrenamtler.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Schon früh im Leben hat Norbert Hüsson das Ehrenamt für sich entdeckt und engagierte sich während seiner Schulzeit als Schülerlotse und Schülersprecher. An diesem ehrenamtlichen Engagement hat sich bis heute nichts geändert. So ist er unter anderem Mitglied im Vorstand der Gesellschaft des Fördervereins der Kunstakademie Düsseldorf sowie Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) des Kreisverbands Düsseldorf - dort kümmerte er sich auch um weitere Spenden zur Finanzierung der Professorenstelle von Musiker Dieter Falk.

Die meiste Zeit schenkt Hüsson aber dem Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat er den Vorsitz des Fördervereins inne, dessen Hauptaufgabe die finanzielle Sicherung des Hospizes ist. Der 61-Jährige kümmert sich zudem in enger Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen um Bereiche wie Fundraising oder Personal.

Sicher wären viele Menschen mit dieser Fülle an Aufgaben längst ausgelastet - das gilt nicht für Norbert Hüsson. Er ist nämlich Unternehmer, stieg bereits 1975 nach seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer in die elterliche Firma ein, die er seit 1979 leitet. Das Handwerksunternehmen, von seinem Vater 1936 gegründet, bietet heute auch unter anderem Altbausanierung und Wärmedämmung an. "Ich empfinde weder meine Arbeit, noch mein ehrenamtliches oder politisches Engagement als anstrengend, ganz im Gegenteil, es macht mir großen Spaß", sagt Hüsson. Er habe bereits Meisterschule und Betriebswirtschaftsstudium abends neben dem Beruf absolviert, erzählt er weiter. Allerdings, so der Unternehmer, habe die Selbstständigkeit den Vorteil, sich seine Zeit weitestgehend selbst einteilen zu können. Diese unternehmerische Freiheit ermöglicht es ihm, sich mit großem zeitlichem Aufwand für das Regenbogenland einzusetzen.

Schon 2002 ist Hüsson dem Förderverein beigetreten, bevor er fünf Jahre später in den Vorstand berufen wurde. "Meine Frau und ich haben zwei gesunde Kinder. Wir sind dankbar, denn das ist keineswegs selbstverständlich", erklärt er seine Motivation, sich für das Kinder- und Jugendhospiz zu engagieren. Allerdings war es ihm immer wichtig, dass seine Mitarbeiter im Unternehmen und natürlich seine Familie diesen Aufwand mittragen. Alle leitenden Mitarbeiter seien schon einmal im Regenbogenland gewesen, viele engagierten sich inzwischen selbst ehrenamtlich dort, etwa als Mitglieder des Fördervereins, freut sich Hüsson.

Wer so aktiv ist, denkt natürlich keinesfalls darüber nach, in Zukunft möglicherweise etwas weniger zu arbeiten. Ein Leben ausschließlich im Ruhestand kann er sich gar nicht vorstellen. Zunächst einmal ist es ihm ein großes Anliegen, das Regenbogenland mittelfristig so zu organisieren, dass es noch etwas professioneller arbeiten kann und möglichst weniger von Spenden abhängig ist. Derzeit finanziert sich das Hospiz zu 75 Prozent aus Spenden, die verbleibenden 25 Prozent zahlen die Krankenkassen sowie der Landschaftsverband. So sei es beispielsweise sehr wichtig, immer genügend Personal zu haben, sagt Hüsson. Im Regenbogenland kommen nämlich auf zwei bis drei Kinder zwei Pflegekräfte, wenn nötig gibt es sogar eine Ein-zu-Eins Betreuung - die Krankenkassen dagegen halten es für ausreichend, dass eine Pflegekraft sich um zwei bis drei Kinder kümmert. "Bei uns entwickeln sich persönliche Beziehungen. Die Krankenschwestern sind froh, nicht an, sondern mit den Kindern arbeiten zu können", sagt Hüsson. Es gibt also noch genug zu tun für den engagierten Unternehmer und seine Kollegen.

(RP)
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