Gerresheim Bürger feiern in Gerresheim gemeinsam mit Flüchtlingen

Gerresheim · Beim Sommerfest in der Gerresheimer Flüchtlingsunterkunft Karlsbader Straße bildeten die eingeladenen Bürger des Stadtteils eine seltene Ausnahme. Gleichwohl war das Fest, das von der Caritas, der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta, der evangelischen Kirchengemeinde Gerresheim, dem Netz gegen Armut im Stadtbezirk 7 sowie der Bürgerstiftung Gerricus gemeinsam veranstaltet wurde, eine willkommene Abwechslung für die rund 120 Menschen unterschiedlicher Nationen, die in der Unterkunft leben. Verkauft wurden kreative Arbeiten von Kindern, zudem gab es verschiedenen Aktionen rund ums Fahrrad. Viel Applaus bekam der Auftritt des Flüchtlingskinder-Chors.

 Teresa, Sakhi und Nora (v.l.) reparierten beim Sommerfest in der Flüchtlingsunterkunft Karlsbader Straße Fahrräder.

Teresa, Sakhi und Nora (v.l.) reparierten beim Sommerfest in der Flüchtlingsunterkunft Karlsbader Straße Fahrräder.

Foto: Andreas Endermann

Trotz zweier mobiler Fahrradwerkstätten herrscht auch an der von Armin Dörr Hochbetrieb. Während die Emulsion für den Flicken auf einem Fahrradschlauch trocknet, erläutert der ehrenamtlich tätige Initiator der Aktion "Hallo Fahrrad", die vom Verein "Vision:teilen" getragen wird, auf Englisch Reifengrößen, verteilt Schlösser und sorgt souverän für eine geordnete Reihenfolge. Für Flüchtlinge stellt das Fahrrad das wichtigste Fortbewegungsmittel dar. Ina Niegengerd-Heinrich hat, unterstützt vom ADFC, einen Trainings-Parcours für Radler aufgebaut. Hier wird das Gleichgewichtsgefühl beim Slalomfahren sowie das richtige Bremsen oder Queren von Straßenbahnschienen geübt. "In diesem Faltblatt sind in sechs Sprachen die wichtigsten Verkehrsregeln für Radfahrer zusammengefasst", sagt Niegengerd-Heinrich.

Mit Liedern wie dem Kanon "Bruder Jakob", dem spanisch gesungenen "Borriquito", dem englischen "If You're Happy" sowie einem Lied in kurdischer Sprache demonstrierten die Chor-Mädchen ihre musikalische Leidenschaft. Seit Mai treffen sich regelmäßig durchschnittlich acht Kinder einmal wöchentlich, um mit dem Musiker und Singspielleiter Maximilian Wallrath singend Völkerverständigung zu praktizieren. "Viele Liedvorschläge bringen die Kinder aus der Singpause ihrer Schule mit, bei Liedern aus ihrer Heimat singen sie die mir zunächst vor, und ich entwickle dann eine Akkordbegleitung auf der Gitarre dazu", so Wallrath, dessen Engagement für ein Jahr mit 1600 Euro von der Bürgerstiftung Gerricus unterstützt wird.

(schk)
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