Garath Wasser im Keller: "Platane ist schuld"

Garath · Seit Jahren sorgen zwei Platanen auf der Alfred-Döblin-Straße bei den Anwohnern für Ärger. Vor drei Wochen versprach die Stadt, den Fall zu bearbeiten. Getan hat sich seither nichts. Vielmehr ist es noch schlimmer geworden.

 Theresia Mauersberger wischt in ihrem Keller die Pfützen weg. Die Feuchtigkeit ist nach dem starken Regen durch das Gemäuer eingedrungen.

Theresia Mauersberger wischt in ihrem Keller die Pfützen weg. Die Feuchtigkeit ist nach dem starken Regen durch das Gemäuer eingedrungen.

Foto: Olaf Staschik

Als Theresia Mauersberger Anfang der Woche in den Keller ging, konnte sie kaum fassen, was sie sah: Das Wasser lief innen an der Wand entlang, es bildeten sich Pfützen auf dem Boden. Für sie steht fest: Die Platane neben ihrem Haus ist schuld an der Misere.

"Die Wurzeln des Baums drücken auf die Hauswand. Ich habe schon seit Jahren feuchte Stellen im Keller", sagt sie. Aber jetzt sei die Situation noch schlimmer geworden. Bei dem starken Regen in den vergangen Tagen ist ihr das Wasser ins Haus gelaufen "und ich kann nichts dagegen unternehmen.".

Das Problem: Die Platane steht auf städtischem Grundstück, sie ist im Jahr 1976 gepflanzt worden und hat somit nach Angaben der Stadt Bestandsschutz. Das betrifft auch eine weitere Platane an der Straße. Einfach fällen kann und will das Gartenamt die Bäume daher nicht. Mauersberger und viele ihrer Nachbarn können das nicht nachvollziehen - schließlich sei der vorgegebene Mindestabstand von vier Metern zum nächsten Grundstück in diesen Fällen deutlich unterschritten.

"Die Stadt musste schon mehrfach die Bürgersteig-Platten des Fußwegs reparieren, weil die Bäume sie hochgedrückt hatten", sagt Theresia Mauersberger. Mehr noch: Eine Anwohnerin sei bereits darüber gestolpert und gestürzt. Auch ein privat beauftragter Gutachter riet vor einigen Jahren, die Bäume zu entfernen.

Nach einem Bericht der Rheinischen Post im Juli sahen sich Mitarbeiter des Gartenamts die Situation vor Ort noch einmal an. "Sie haben versprochen, bei mir auf dem Grundstück zu buddeln, um den Verlauf der Wurzeln sehen zu können", berichtet Mauersberger. Sie ist sicher: "Wenn sie das tun, werden sie sehen, dass die Wurzeln für den Schaden an meiner Kellerwand verantwortlich sind." Etwa drei Wochen ist der Termin jetzt her. Gehört hat sie von der Stadt seitdem nichts. "An den Winter möchte ich gar nicht denken. Schimmelbildung ist quasi programmiert", sagt sie beim Blick auf die nasse Wand. "Ich hoffe sehr, dass die Überprüfung bald geschieht."

"Wir werden in dieser Sache aktiv", verspricht Gartenamtsleiterin Doris Törkel auf Anfrage der Rheinischen Post. Noch seien die beiden Mitarbeiter, die sich die Situation angesehen haben, allerdings im Urlaub. Das Gutachten des Sachverständigen von 2009 habe dem Gartenamt bisher nicht vorgelegen. "Der Unterzeichner hält das Fällen aufgrund der jetzt schon vorhandenen und noch zu erwartenden Größe (Anm. d. Red.: des Baums) für notwendig", heißt es darin.

Sobald das Gutachten geprüft ist, sollen die Wurzelverläufe in Augenschein genommen werden. "Sollte der Schaden an dem Haus von Frau Mauersberger wirklich durch die Platane entstanden sein, werden wir selbstverständlich die entsprechen Maßnahmen treffen", sagt Törkel. Sie geht davon aus, dass sich die Mitarbeiter zeitnah nach ihrer Rückkehr um die Angelegenheit kümmern. Dann sollen auch - wie den Anwohnern ebenfalls versprochen - die Baumkronen gepflegt werden, um eine Verschattung der Häuser zu verhindern.

(RP)
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