Garath Unfallpferd Tabaluga ist wieder fit

Garath · Vor zwei Wochen löste sich der Hänger für das Turnierpferd auf der Münchner Straße und kippte um. Der Wallach war eingeklemmt, konnte aber befreit werden. Heute startet er schon wieder bei einem Voltigier-Turnier.

 Lea, Charlotte, Alexandra, Bianca, Fleur, Rieke und Annika (v. li.) fahren heute mit Tabaluga zu den Rheinischen Meisterschaften nach Leverkusen

Lea, Charlotte, Alexandra, Bianca, Fleur, Rieke und Annika (v. li.) fahren heute mit Tabaluga zu den Rheinischen Meisterschaften nach Leverkusen

Foto: R. Matzerath

Dankwart von Dörnberg kann es immer noch nicht fassen. Zwei Wochen ist es her, dass sich der Anhänger von seinem Landrover Defender löste und in den Leitplanken landete. Darin Tabaluga, ein 14-jähriger Wallach, der sich in dem Wagen verkeilte.

Glücklicherweise blieb Tabaluga nahezu unverletzt, mit Ausnahme von ein paar Schrammen und Prellungen, und kann heute schon wieder an einem Turnier teilnehmen. An einem Voltigierturnier zu den Rheinischen Meisterschaften in Leverkusen.

"Dieses Pferd ist ein Traum", sagt von Dörnberg, Verwalter des Garather Forst. Dort trainiert seine Frau Friederike mehrere Voltigier-Gruppen. Heute geht sie mit Tabaluga also wieder an den Start, "und mir ist egal, wie wir mit der Volti-Gruppe abschneiden", sagt sie. Dabei hat Tabaluga im vergangenen Jahr sogar mit der M-Gruppe den zweiten Platz erreicht. Es grenze an ein Wunder, dass Tabaluga überlebt hat, sagt sie. Und schon läuft bei dem Ehepaar Dörnberg ein Film ab. "Es war zwanzig vor zehn, ich fuhr über die Münchner Straße mit zirka Tempo 65 auf der Hochbrücke zwischen Benrath und Reisholz, da löste sich der Hänger", erinnert sich von Dörnberg. Er sah nur noch im Rückspiegel wie der Hänger rollte und weiß bis heute nicht warum. Das ist Sache der Versicherung. An der Leitplanke sei der Hänger dann umgekippt. "Ich bin sofort ausgestiegen und zum Pferd." Einer blonden Frau, die stoppte, sagte er nur, Polzei und Feuerwehr alarmieren, einem Mann, der hinter ihm fuhr, bat er, die Unfallstelle zu sichern. Leider konnte er sich bei ihnen nicht mehr bedanken, sagt er.

Frederike von Dörnberg saß noch im Auto und sah, wie ihr Mann im Hänger verschwand. Dort hatte sich im Inneren eine Querstange verkeilt, so dass von Dörnberg, ein Mann der immer anpackt, schwer ins Innere kam, wo der Wallach ruhig hockte. "Tabaluga war die ganze Zeit auf mich fokussiert und blieb ruhig", sagt der Förster, "bis die Feuerwehr kam und half, das Pferd herauszuholen", sagt seine Frau.

"Mümmelmännchen", so nennt von Dörnberg liebevoll den Wallach, kam vorsichtig heraus und blieb an der Unfallstelle zwischen Feuerwehr, Polizeiwagen und Blaulicht stehen. Nur einmal habe er mit der Huf gescharrt und "lehnte den Kopf an die Schulter meines Mannes", sagt die Voltigiertrainerin. Das mache er immer. Von Dörnberg ist überzeugt, dass das Pferd so gehorsam sei und ihm vertraue, weil es mit ihm auch mit der Kutsche fährt, "da sieht er mich ja nicht, da mache ich viel mit Stimme."

So wartete Tabaluga, bis ein Ersatzhänger kam, der ihn zurück zum Gut fuhr. Frederike von Dörnberg: "Normalerweise gehen Pferde nach so einem Vorfall nicht mehr in einen Hänger ..." "...aber Tabaluga", sagt Ehemann Dankwart, der schon die nächste Geschichte erzählen möchte. In Kurzfassung: Als er den Wallach vor elf Jahren kaufte, war es Liebe auf den ersten Blick.

Zurück in Garath untersuchte der herbeigerufene Tierarzt das Pferd. Danach wurde er betüdelt, bekam jede Menge Möhren und zog wieder in seine Wohngemeinschaft. Denn Tabaluga teilt sich seinen Stall mit Carly, dem Esel.

Nach einer Woche hat Friederike von Dörnberg langsam das Training mit dem Freiberger Wallach aufgenommen. Wenn es heute nach Leverkusen geht, fährt Tabaluga nicht allein im Hänger. Ein kleiner Stoffesel, der den Geruch von Mitbewohner Charly hat, fährt wie immer mit. Denn auch das Plüschtier konnte beim Unfall gerettet werden.

(RP)
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