Garath Sprayer toben sich bei SOS-Sommerfest aus

Garath · Die Mauer, die Sprayer-Herzen höher schlägen lässt, steht in Garath und gehört zur örtlichen Feuerwehrwache. Sie ist gut hundert Meter lang, bunt verziert, aber schon etwas verblasst. Dies hat sich am Wochenende geändert. Denn mehrere dutzend Graffiti-Künstler haben dem Gemäuer einen neuen Anstrich verpasst.

 Bereits zu Beginn des Wettbewerbs waren fast alle Plätze an der Mauer belegt. Dicht an dicht sprühten die Künstler ihre Werke an die Wand.

Bereits zu Beginn des Wettbewerbs waren fast alle Plätze an der Mauer belegt. Dicht an dicht sprühten die Künstler ihre Werke an die Wand.

Foto: olaf staschik

Bereits von weitem sind die Bässe der Musikanlage zu hören. Der Geruch von Farbe liegt in der Luft. Passanten bleiben stehen und betrachten mal kritisch, mal anerkennend das Werk der Künstler beim diesjährigen Graffiti-Wettbewerb des "Jugendtreffs des Verein SOS Kinderdorf" an der Frankfurter Straße. Damian Bautsch, alias"Ami One" ist einer der Teilnehmer. "Wir freuen uns, dass wir uns hier treffen können. In Düsseldorf gibt es sehr wenige legale Graffiti-Flächen, da sind andere Städte, wie etwa Bochum, deutlich weiter", meint er. Der Wettbewerb ist Teil des SOS-Sommerfestes, das direkt nach dem Garather Sonnenradfest beginnt. Es ist nunmehr das dritte Mal, dass neben dem Fest auch der Wettbewerb stattfindet. Die Idee entstand laut SOS-Bereichsleiter Björn van den Bruck eher aus der Not heraus. "Hier wurde immer wieder viel besprüht, was nicht gut aussah. Seit wir den Wettbewerb ins Leben gerufen haben, werden die legalen Werke respektiert, denn sie sind auf einem hohen Niveau", sagt er. Auch in der Umgebung wird kaum noch gesprüht.

Das hohe Niveau, aber auch der künstlerische Gehalt wird vielen Besuchern bei der Beobachtung der Teilnehmer deutlich. Die meisten von ihnen haben sich zuvor Gedanken über ihr Bildnis gemacht. "Üblicherweise macht man sich vorher Notizen, fertigt eine Skizze oder ein Layout an und denkt über die Farben nach, die eingesetzt werden", erklärt Bautsch. Einfach nur ohne Vorlage rumgesprüht werde in der Regel kaum. Denn das würde auf Dauer teuer werden. "Einen Abschnitt der Wand (etwa drei Meter) kostet den Künstler um die 50 Euro", sagt Damian Bautsch. Hinzu komme in diesem Fall eine Startgebühr von zehn Euro.

Nachdem rund sechs Stunden gesprüht werden konnte, geht es zur Siegerehrung. Gewonnen hat der Künstler "Magic". In der Jury sitzt neben Bautsch auch Joe, der als Teil der Majo Brothers als Mitbegründer der Düsseldorfer Sprayerszene gilt. Das SOS-Sommerfest indes läuft noch bis in den Abend unter anderem mit Musik von Toni-L und einem DJ weiter.

(maxk)
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