Garath Sportring sucht den Box-Champion

Garath · Fast 200 Zuschauer füllten am Samstag die Freizeitstätte Garath. Allerdings gab es nur neun Kämpfe.

 In der Gewichtsklasse 75 Kilogramm bei den Jugendliche holt sich Luca Glisic vom ATV Selhof (l.) gegen Sami Cohal vom BT Schalke den Punkt-Sieg.

In der Gewichtsklasse 75 Kilogramm bei den Jugendliche holt sich Luca Glisic vom ATV Selhof (l.) gegen Sami Cohal vom BT Schalke den Punkt-Sieg.

Foto: Ola

Fast 200 Zuschauer wollten die zweite Ausgabe des Wettbewerbes "Düsseldorfs next Boxchamp 2017" am Samstag in der Freizeitstätte Garath sehen. Wer da war, hatte Spaß, obwohl es statt der angekündigten 24 bis 30 Kämpfe nur neun gab. Weil es kurz vor Toresschluss Absagen hagelte. Einige mit fadenscheinigen Begründungen.

Was Renate Eßer und ihre rund zehnköpfige Helfer(innen)schar vom Ausrichter Sportring Garath traf. Besonders der in der internationalen Box-Szene bekannte Heinz Bremer (an der Uhr) und seine Freundin Eßer. Die beiden hatten tags zuvor mit 50 Gästen ausgiebig 150 Jahre Geburtstag gefeiert. Bremer seinen 80., Eßer ihren 70.

Weil man das Buffet für mehr Kämpfer und einen längeren Abend hergerichtet hatte, gab es kurzzeitig lange Gesichter. Dass die Veranstaltung dennoch ein Erfolg war und sich die SRG-Fans so bereits auf den 30. September mit einem Kampfabend gegen Dortmunder Faustkämpfer freuen, war den neun zwar nicht immer technisch hochklassigen, aber meist spannend, temporeichen und mit vollem Einsatz geführten Kämpfen zu danken.

Wobei die Garather Anhänger gleich im ersten Kampf in Stimmung kamen und den RSC-Sieg von Darya Kasianova über die (noch) überforderte Debütantin Diana Deich (57 kg, Boxring Düsseldorf) in Runde eins frenetisch bejubelten. Und am Ende des Tages ihrem Rhein-Ruhr-Wupper-Meister Mohammed Fachrou bei der unverdient glatten 0:3-Punktniederlage gegen den Kölner Anis Toumi (Tenor der Fans: "Die erste Runde hatte Mohammed gewonnen.") ebenso Trost spendeten wie dem konditionsstärkeren BC-Colonia-06-Akteur Anerkennung.

Während Trainer Uwe Ottehenning (BR Hilden), bei dem Kasyanova trainiert, recht zufrieden mit deren Leistung schien, hatte der "Heimtrainer" der Garatherin, ihr Vater Alex, noch etwas entdeckt, das zu korrigieren sei. "Die taktische Vorgehensweise hat gestimmt, aber Du musst ruhiger und überlegter, einfach kälter zu Werke gehen," mahnte er seine Tochter. Die wird in dieser Woche 24 - und will demnächst in der 60-Kilo-Klasse kämpfen. Darya dazu: "Ich mag Gemüsesuppe, Knäckebrot und Gewichtmachen nicht mehr." SRG-Trainer Ibrahim Krasnic war mit seinem Schützling Fachrou "in der ersten Runde zufrieden", wird in Zukunft aber darauf hinarbeiten, dass der seine Leistung nicht nur in den ersten drei Minuten, sondern in den folgenden zweimal drei Minuten auch noch zeigen kann.

SRG-Pechvogel war unter den Augen des ehemaligen Garather Meister-Boxers Junior Kalenga Alexej Goldenberg, dessen Kampf ausfiel.

Gefeiert wurde von den Box-Sportfreunden auch "Printe" Krompass, der als Trainer des Boxring Düsseldorf einige vielversprechende Talente anleitet. "Er ist ein fixer Junge, der ab und zu nur mal besser auf das hören müsste, was man sagt," so Krompass über BRD-Hoffnung Trioss.

Ein Aushängeschild für den Boxsport war das Erscheinungsbild von Inter Monheim, die mit fast 30 Personen angereist waren: einheitlich gekleidet, freundlich-zurückhaltend und hilfsbereit. Inter-Mitgründer Erhan Güneser: "Wir verstehen uns als Sport- und Kulturverein. Wir leisten Sozialarbeit." Sprich: Werte wie Disziplin, gutes Benehmen und gegenseitiger Respekt sind für den 40-Jährigen wichtigste Elemente der Vereinsarbeit: "Wer sich nicht an die Regeln hält, fliegt raus - das gilt auch für die Zeit außerhalb des Trainings. Ein Stück weit geht es ja auch um Kriminal- und Suchtprävention", sagte Güneser.

(RP)
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