Garath Mit dem "Würger" zum Meistertitel

Garath · Katharina Löb vom Judo-Sportverein holte den deutschen Meistertitel in der Kategorie U18.

 Siege im Judo sind für Katharina Löb inzwischen (beinahe) etwas Selbstverständliches geworden.

Siege im Judo sind für Katharina Löb inzwischen (beinahe) etwas Selbstverständliches geworden.

Foto: Ralph Matzerath

Es war der "Kata-ha-jime", ein Würgegriff, den Katharina Löb vom Judo-Sportverein Düsseldorf perfekt beherrscht und der ihr jüngst beim U 18-Finalkampf in Herne den Sieg und damit den Titel "Deutscher Meister" in der Klasse bis 40 Kilogramm bescherte. "Man muss an sich glauben", lautet das Erfolgsrezept der 14-jährigen Garatherin. Ihre Finalpartnerin Olivia Siegemund vom Judoteam Steinheim hat es der Düsseldorferin nicht leicht gemacht. "Sie war eine starke Gegnerin", räumt die Achtklässlerin der Theodor-Litt-Realschule nach ihrem bislang größten Triumph ein. Für ihre Wettkampfleistung wurde Katharina mit zwei Waza-ari (zweithöchste Wertungs-Punktzahl) belohnt.

Würgegriffe sind ihre Spezialität, wie sie verrät. Und Siege im Judo für Katharina inzwischen (beinahe) etwas Selbstverständliches. Erst im Februar gewann sie die Westdeutsche Meisterschaft. Im April steht die nächste Herausforderung an, wenn es zu den Wettkämpfen beim Europa-Cup in die Bundeshauptstadt Berlin geht. Und vielleicht wird eines Tages sogar ihr ganz großer Traum in Erfüllung gehen: eine Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Die Chancen für eine große Sportkarriere stehen nicht schlecht. Ihr gleichaltriger Trainingspartner Valeriu Capros jedenfalls ist von Katharinas Extra-Klasse überzeugt. "Sie besitzt eine gute Technik", zollt er Bewunderung. Und diese ist vor allem dann vonnöten, wenn der Gegner körperlich im Vorteil ist. Valeriu beispielsweise kann satte 15 Kilogramm mehr an Körpermasse in die Waagschale werfen. Dennoch schafft es Katharina problemlos, ihn auf die Matte zu schicken.

Schon im Alter von fünf Jahren trug sie erstmals den Judogi (Judoanzug) und zeigte sich von Beginn an begierig, alle Judowürfe zu erlernen. Diese Leidenschaft liegt in der Löb-Familie. Auch Katharinas älterer Bruder Andre ist nicht bloß aktiv, sondern ebenfalls ziemlich erfolgreich. Bei den Westdeutschen U21-Meisterschaften jüngst im Februar sicherte er sich den dritten Platz.

2005 wurde der Judo-Sportverein Düsseldorf gegründet, der schon mehrfach Bezirks- und Landesmeister hervorgebracht hat. Katharinas Vater Wladimir, Besitzer des ersten Dan, und Mama Julija stehen dem Verein vor und arbeiten zudem als Übungsleiter. Rund 100 Kinder ab vier Jahren tummeln sich bei den Trainingszeiten in Garath (Montessori-Grundschule, Emil-Barth-Straße) und Holthausen (Sporthalle Karweg) mit Begeisterung auf den Matten. Und Katharina ist immer dabei.

Viermal pro Woche übt sie immer wieder neue Würfe. "Der Tai otoshi ist ein leichter Wurf", erklärt sie. "Den beherrscht man schon, wenn man ihn einmal gesehen hat." Schwerer ist es mit dem Ura nagi. "Man benötigt mindestens 20 Versuche, bis er sitzt", räumt die Kämpferin ein. Ihr sportliches Vorbild ist Andreas Tölzer. Den Europameister und doppelten Vizeweltmeister hat Katharina 2016 in Düsseldorf live kämpfen sehen und ist von dessen überragender Wurftechnik hellauf begeistert.

(hel)
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