Garath Kinderversammlung für "Garath 2.0"

Garath · Mehr als 100 Kinder aus Garather Grundschulen erkundeten für das Projekt Garath 2.0. ihren Stadtteil. Die tollen und blöden Orte stellten sie bei einer Kinderversammlung in der Freizeitstätte Oberbürgermeister Thomas Geisel vor.

 Oberbürgermeister Thomas Geisel nahm sich gestern Morgen viel Zeit für die Diskussion mit den Garather Grundschülern. Zusammen mit Franziska Hose (r.) schaut er sich ein Abstimmungsergebnis an.

Oberbürgermeister Thomas Geisel nahm sich gestern Morgen viel Zeit für die Diskussion mit den Garather Grundschülern. Zusammen mit Franziska Hose (r.) schaut er sich ein Abstimmungsergebnis an.

Foto: Günter von Ameln

Sie sind sich fast alle einig: Garaths blödester Ort ist das Büdchen am S-Bahnhof. Der geschlossene und beschmierte Kiosk gefällt niemand. "Wir würden das renovieren und ein Kindercafé eröffnen", schlagen die Jungen und Mädchen Oberbürgermeister Thomas Geisel vor. "Man kann auch keine Fahrkarten kaufen, und der Ticketautomat funktioniert selten", erklären die Schüler. Und es gibt viele Stellen in Garath mit Graffiti, die die Schüler hässlich finden.

Fünf Klassen der Montessori Grundschule, der Katholischen Grundschule Josef-Kleesattel-Straße und der Adam-Stegerwald Grundschule nutzten die Zeit und gaben Thomas Geisel viele Tipps zu ihrem Stadtteil. Initiiert hatte das Jugendamt die Aktion, die Kindern eine Stimme geben soll.

In Garath fehlt vor allen Dingen Sand auf den Spielplätzen. Beim Spielplatz an der Stettiner Straße würden die Kinder den Kiesbelag gerne gegen Sand austauschen. "Es scheint schlimm mit dem Sand zu sein, ich verspreche euch, mit dem Leiter der Bezirksverwaltungsstelle, Herrn Sandt zu sprechen und das zu ändern", sagt der Oberbürgermeister. Detailliert haben die Jungen und Mädchen aufgelistet, wo es tolle und blöde Ecken in ihrem Stadtteil gibt.

Die meisten von ihnen wohnen gerne in Garath. Ihnen gefallen der Abenteuerspielplatz, der Reiterhof und das Naturschutzgebiet in den Kämpen. "Das Schloss ist schön, da würden wir auch gerne mal übernachten", berichten die Kinder auf dem Podium. Den Spielplatz am Schloss möchten sie vergrößern. Der Kinderclub an der Lüderitzstraße ist beliebt, aber leider zu klein. Längere Öffnungszeiten, auch an Wochenenden, sind gewünscht. "Ich finde die Gitter an den Fenstern blöd, das sieht aus wie ein Gefängnis", stellt ein Grundschüler fest. Auch eine Discokugel fehlt und für den Abenteuerspielplatz, der schon eine tolle Achterbahn hat, gibt es den Wunsch nach einer Wildwasserbahn. Lehrerin Patricia Huschka ist mit ihrer vierten Klasse zur Kinderversammlung in die Freizeitstätte gekommen. "Ich finde es gut, dass die Kinder so einbezogen werden und ihre Interessen vorstellen können", sagt sie.

Laurenz, Maximilian und Leon sind schon gespannt, denn alle Kinder haben eine kleine Fernbedienung bekommen, mit der sie verschiedene Fragen abstimmen dürfen. Sie lieben den Rodelhang und möchten, dass er erhalten bleibt. Dass in Garath die Spielplätze verbessert werden müssen, ist für 79 Prozent wichtig. 18 Prozent der Anwesenden finden, dass es in Garath viele tolle Spielplätze gibt.

Die Ergebnisse der Garath-Erkundung von Grundschülern sollen jetzt bei der Initiative "Garath 2.0.", einem Projekt zur Stadtteilentwicklung, einfließen. "Es sind viele tolle Anregungen dabei, die wir gerne mitnehmen", sagt Oberbürgermeister Geisel. Am Donnerstag, 17. Februar, findet in Garath dazu eine Zukunftskonferenz statt.

Ausgestattet mit einer Krone durften die Kinder abwechselnd auf einem verzierten Stuhl Platz nehmen und ihre Wünsche formulieren. "Wenn ich König von Garath wäre, würde ich das hässliche Stromhäuschen bemalen", sagt ein Schüler. Auch Wünsche nach besseren Toiletten beim Garather SV und an der S-Bahn wurden vorgebracht.

Die Bezirkssportanlagen kommen bei den Kindern gut an, denn hier können sie Freunde treffen, Sport treiben und Fußball spielen. Das klappt nicht überall so gut. Der Bolzplatz Am Rittersberg soll dringend verändert werden. "Das Gras ist zu hoch und nass, es gibt nur Tore und keinen Zaun, dafür aber viele Hundehaufen ", sagt ein Viertklässler.

(sime)
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