Garath Gemeindehaus kommt zum "Goldenen Ring"

Garath · Vier Architekturbüros haben sich um den Bau des Gemeindezentrums von St. Matthäus beworben, jetzt steht das Sieger-Modell fest.

 Architektenentwurf KV Heinz Josef Borken mit dem Siegerentwurf von Peter Böhm.

Architektenentwurf KV Heinz Josef Borken mit dem Siegerentwurf von Peter Böhm.

Foto: Olaf Staschik

Es war ein langer Tag für die Jury-Mitglieder, doch am Freitag-Abend ist die Entscheidung schließlich gefallen: Das Architekturbüro Böhm aus Köln hat mit seinem Modell für das neue Gemeindezentrum für St. Matthäus überzeugt. Beim Pfarrfest am Sonntag wurden die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vor allem in einem Punkt hob sich der Sieger-Entwurf von denen der Mitbewerber ab: Das neue Gemeindezentrum soll nicht auf dem Gelände des heutigen Pfarrgartens gebaut werden, sondern dort, wo früher der "Goldene Ring" stand. "So kann man vom Haupteingang der Kirche direkt auf das neue Gemeindezentrum sehen. Die Architekten haben die Kirche mit in den Blick genommen", erklärt Heinz Boeken. Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands war Mitglied der zwölfköpfigen Jury.

2010 war die Gaststätte "Goldener Ring" abgebrannt, nun soll dort der Neubau für die Gemeinde entstehen. Da fast alle Pfarrzentren der neu zugeschnittenen Kirchengemeinde inzwischen anderweitig genutzt werden, ist ein Neubau am Kirchenstandort in Garath nötig geworden. Für die zum Wettbewerb eingereichten Modelle gab es einige Vorgaben, zum Beispiel sollten ein Jugendraum, eine Bibliothek und ein Saal für etwa 200 Menschen einplant werden.

Das Architekturbüro Böhm ist den Gemeindemitgliedern lange bekannt: Der inzwischen 95-jährige Gottfried Böhm hat unter anderem bereits die St. Matthäus-Kirche und das Hildegardisheim gebaut. Er kennt das gesamte Gelände zwischen René-Schickele-Straße und Ricarda-Huch-Straße seit mehr als 50 Jahren. Sohn Peter hat inzwischen seine Nachfolge angetreten und mit seinem Konzept für das Gemeindezentrum den ersten Platz des Wettbewerbs belegt. "Wer von der Kirche kommt, wird am Schnittpunkt mit der Fußgängerzone wie selbstverständlich in das neue 'Offene Haus' der Kirche geführt.

Den Verfassern gelingt damit nicht nur eine zeitgemäße Ergänzung Ihres Ensembles, sondern die Vollendung der bis heute unfertig gebliebenen Ostflanke", heißt es in der Begründung der Jury. "Nicht nur die Kirchengemeinde, der ganze Stadtteil kann sich über einen gelungenen Zukunftsbaustein für das Stadtteilzentrum im Umbruch freuen", sind sich die Entscheider sicher. Das Haus soll sich dem Platz öffnen, der Pflasterbelag von draußen soll sich bis ins Foyer erstrecken. Das Foyer bildet den zentralen Raum, über breite Türen kann der Saal mit dem Foyer verbunden werden. Außerdem sind für den Saal Öffnungen in Richtung Pfarrgarten geplant, so dass auch der Außenbereich für Feiern genutzt werden kann. Die Bibliothek mit Sitzecken wird auf der Galerieebene des zweigeschossigen Gebäudes untergebracht.

Der genaue Zeitplan und die Kosten für den Neubau sind bisher allerdings noch nicht abzusehen. Jetzt geht es erstmal an die Detailplanung.

(arm)
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