Garath Garather Grundschüler feiern Premiere

Garath · Der Mülheimer Musiker Suppi Huhn und seine Band touren für ein Projekt durch Deutschland. Mit ihren Liedern und Texten verbinden sie Gesang, Gemeinschaftsgefühl und Respekt für andere. Start war an Neustrelitzer Straße.

 Beim Buchstabenlied von Suppi Huhn war Arbeit mit den Armen gefragt, die Kinder der Grundschule Neustrelitzer Straße formen hier den ersten Buchstaben des Alphabets. Gebärden gehören bei allen Liedern des Musikers mit zum Konzept - und das begeistert natürlich die Sänger.

Beim Buchstabenlied von Suppi Huhn war Arbeit mit den Armen gefragt, die Kinder der Grundschule Neustrelitzer Straße formen hier den ersten Buchstaben des Alphabets. Gebärden gehören bei allen Liedern des Musikers mit zum Konzept - und das begeistert natürlich die Sänger.

Foto: Olaf Staschik

144 Kinder auf dem Schulhof der Grundschule Neustrelitzer Straße sind in ihrem Element. "Wir öffnen unser Herz und machen eine andere Welt, in der die Menschen sich lieben", singt der vielstimmige Chor unter Anleitung des Mülheimer Musikers Rudolf (Suppi) Huhn noch etwas unbeholfen aber begeistert. Dazu beschreiben die Kinder mit ihren Armen einen großen Kreis. Anschließend legen sie ihre Hände aufs Herz.

Für die Garather Grundschule ist dies der Start eines Projekts, das vom Düsseldorfer Verein "NRW macht Schule" gefördert wird und unter der Schirmherrschaft der Bundestagsabgeordneten Sylvia Pantel steht.

3800 Schulen hat der Komponist, Texter und Musiker Suppi Huhn allein in NRW für sein Projekt "Bunt wie ein Regenbogen" angeschrieben. In Garath war gestern Premiere. "Wir wollen mit den Kindern singen, es geht um das Gemeinschaftserlebnis und das füreinander Dasein." Hinter dem Projekttitel verbirgt sich mehr als fröhliches Singen und Tanzen mit gestenreicher Begleitung. Es geht inhaltlich um das Thema Inklusion: die Akzeptanz des anderen, ganz gleich, ob er anders aussieht, eine andere Sprache spricht oder sich anders verhält.

Zwölf neue Lieder hat Suppi den Kindern gestern mitgebracht. Nach der Schulhofpremiere haben die kleinen Sänger aus den Klassen eins bis vier bis zum Dezember Zeit, sie mit ihren Lehrern richtig gut einzustudieren. Das eine ist der Toleranzgedanke, das andere ein musikalisches Ziel. "Im Dezember wird ein Teil der Lieder gemeinsam mit der Band Suppi und die Kinderkönige für eine CD aufgenommen," erklärt Schulleiterin Sabine Michel.

Natürlich nicht ohne vorheriges Einverständnis. "Habt ihr Lust auf eine CD?", hallt es über 144 Köpfe. "Wollen wir mit meiner Band ein Konzert machen?" Die ohrenbetäubende Antwort ist eindeutig und lässt nicht lange auf sich warten.

"Das ist wirklich positive Energie", meint ein Begleiter von Suppi Huhn lachend. Schulleiterin Sabine Michel bestätigt dies ausdrücklich: "Wir machen schon lange bei der Singpause vom Städtischen Musikverein mit, dort haben wir russische und afrikanische Lieder gesungen. Aber Suppi Huhn, das ist 'was Neues, es ist fetzig, es trifft den Zeitgeist." Das Singen sei ein wunderbarer Pausenfüller, anschließend seien die Kinder offener für den Unterricht und "es herrscht eine fröhliche Stimmung", meint Michel.

Neben Tönen und Rhythmus trifft Suppi Huhn auch mit seinen Texten den Zeitgeist. "Die Kinder haben die Hausaufgabe, herausfinden, wie das Wort Hallo in verschiedenen Sprachen heißt", erklärt Suppi Huhn. Immerhin sei dies die erste Vokabel bei jeder Kontaktaufnahme. In einem anderen Lied geht es mehrsprachig um das Zauberwort Wort Danke. "Bei uns sind Kinder aus der ganzen Welt, da trifft das Lied den Kerngedanken", meint Schulleiterin Michel. Es gebe zwar keine neu hinzugekommenen Flüchtlinge, aber "17 Prozent unserer Kinder kommen direkt aus dem Ausland und 75 Prozent haben einen Migrationshintergrund." "Jeden Menschen gibt's auf dieser Welt einmal. Dass wir alle bunt und unterschiedlich sind, finden wir genial", heißt es im Regenbogenlied.

"Wir haben von der Kindertafel und SOS Kinderdorf Unterstützung erhalten, deshalb können wir uns für die CD-Aufnahme im Dezember die komplette Band leisten und das Weihnachtskonzert", sagt Sabine Michel.

(bgw)
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