Garath Garath braucht eine Werbegemeinschaft

Garath · Die Einkaufszentren im südlichen Stadtteil verzeichnen immer mehr Leerstand. Die IHK regt an, die Immobilenbesitzer im Zuge des Zukunfts-Projektes "Garath 2.0" mit an einen Tisch zu holen.

 Wie im Nebenzentrum Garath Süd-Ost stehen auch in den anderen Einkaufszentren Garaths viele Ladenlokale leer. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen im Süden hat Garath keine Werbegemeinschaft, die helfen könnte.

Wie im Nebenzentrum Garath Süd-Ost stehen auch in den anderen Einkaufszentren Garaths viele Ladenlokale leer. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen im Süden hat Garath keine Werbegemeinschaft, die helfen könnte.

Foto: vam

Eigentlich ist der südliche Stadtteil ideal zum Einkaufen. Ein Einkaufszentrum mit knapp 70 Einzelhändlern, so dass die Nahversorgung gesichert ist. Aber auch Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs werden angeboten. Einfache Gastronomiebetriebe - vom Imbiss oder Bistro bis zur Pizzeria oder dem Brauhaus, gibt es ebenfalls. Dennoch sind die Garather unzufrieden. Denn es gibt zu viele Leerstände und in den Nebenzentren - vor allem nach der Schließung des Edeka-Marktes in Süd-Ost - sieht es noch düsterer aus.

Sven Schulte von der Industrie- und Handelskammer, der sich vor allem mit der Situation in den Stadtteilen beschäftigt, betont: "Garath muss sich besser aufstellen." Das habe schon die IHK-Analyse vor drei Jahren ergeben. Aber passiert ist nicht viel. 2013 gründete sich die Werbegemeinschaft - GarathActiv+ - die löste sich nach internen Querelen aber ebenso schnell wieder auf. Still ruht der See heißt es seit einigen Jahren bei der GGG, der "Gemeinschaft Garather Geschäftsleute". Deren letzte öffentlichkeitswirksame Aktion war die Absage des GGG-Stadtfestes 2011 wegen zu hoher Sicherheitsauflagen.

"Werbegemeinschaften können mobilisieren und den Handel antreiben", sagt Schulte. Das machen sie auf unterschiedliche Weise - mit Aktionen, großen Veranstaltungen, Festen und vielem mehr. "Wir alle sind Düsseldorf", lautet das Motto der IHK-Kampagne, die derzeit für den Einkauf in den Stadtteilen wirbt. Wersten, Holthausen und Benrath machen mit ihren Werbegemeinschaften im Düsseldorfer Süden mit. In Garath bleibt es allerdings ruhig. Dabei gebe es keinen anderen Stadtteil in Düsseldorf, der beispielsweise mit ausreichend Parkplätzen werben könne, sagt Schulte, und die seien auch noch kostenfrei und ein gewichtiges Pfund, um für den Stadtteil zu werben. Denn eines steht für Sven Schulte fest: Um den Einzelhandel in den Stadtteilen, also auch in Garath, zu stärken, müssen die Bürger auch dort einkaufen gehen. "Mit den Füßen entscheiden", nennt es Schulte. "Es wäre schön, wenn Garath wieder eine Werbegemeinschaft hätte", sagt der IHK-Experte. Zu Fuß sei doch fast alles zu erreichen. Auch von den Nebenzentren ins Hauptzentrum. Die Gastronomie sei in Garath zwar nicht besonders gut aufgestellt, meint der IHK-Experte, doch das Haupt-Problem seien die Immobilien-Besitzer.

Immer wieder gibt es Klagen, dass die Mieten viel zu hoch seien. Für Sven Schulte steht deshalb fest, dass man die Eigentümer der Immobilien und Geschäftsräume mit an einen Tisch holen muss. Gerade jetzt, im Zuge des Stadt-Projektes "Garath 2.0" und der Zukunft des Stadtteils, regt Schulte ein Treffen an und appelliert an die Stadtverwaltung, einen Termin zu vereinbaren. Garaths Haupt-Einkaufszentrum könnte attraktiver werden, wenn Händler und Bürger gemeinsam etwas tun, davon ist Schulte überzeugt.

Was die Nebenzentren betrifft, da ist der IHK-Experte allerdings skeptisch. Man dürfe nicht vergessen, dass die Nebenzentren wie ein Kleeblatt vor mehr als 50 Jahren auf dem Reißbrett entstanden seien. Zu ganz anderen Bedingungen als heute. Es habe längst einen Strukturwandel gegeben, und es sei schwierig, die Nebenzentren am Leben zu halten. "Aber man sollte sich Gedanken machen, wie man dort die Nahversorgung sicherstellen kann", meint Schulte. Seine Aufgabe ist es, Anregungen zu liefern. Umsetzen müssen die Bürger und Geschäftsleute.

(RP)
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