Garath Familiäre Betreuung für die Kleinsten

Garath · Das SOS-Kinderdorf hat eine neue Kindertagespflege für Kinder unter drei Jahren in Garath eröffnet. Der Bedarf ist groß, die Plätze sind bereits vergeben und es gibt eine Warteliste.

 Ursula Holtmann-Schnieder (v.l.), Vorsitzende Jugendhilfeausschuss, Maria, Paula, Lea, Youseff, Paulo, Fynn, Tagesstätten-Mitarbeiterin Stefanie Walther und Jugendamtsleiter Johannes Horn in der neuen Spielecke der Kita.

Ursula Holtmann-Schnieder (v.l.), Vorsitzende Jugendhilfeausschuss, Maria, Paula, Lea, Youseff, Paulo, Fynn, Tagesstätten-Mitarbeiterin Stefanie Walther und Jugendamtsleiter Johannes Horn in der neuen Spielecke der Kita.

Foto: Anne Orthen

Flyer? Werbung? Informationsveranstaltungen? Herbert Stauber schüttelt den Kopf. So genau kann der Einrichtungsleiter von SOS Kinderdorf Düsseldorf gar nicht sagen, wie die Eltern aus der Nachbarschaft auf die neue Kindertagespflege aufmerksam geworden sind. "Dass wir dieses Betreuungsangebot schaffen, hat sich sehr schnell herumgesprochen. Die Plätze waren sofort vergeben, inzwischen haben wir eine Warteliste", erklärt Stauber. Das zeige, wie hoch der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ist. Gestern wurde die Einrichtung beim jährlichen Familienfest offiziell eröffnet.

Kinder werden dort allerdings bereits seit mehr als zwei Wochen betreut. Dazu hat SOS-Kinderdorf die Räume eines ehemaligen Supermarktes komplett neu gestaltet - inklusiver großer Fensterfronten, durch die auch die Kinder uneingeschränkt nach draußen schauen können. Wo früher Drogerieartikel lagerten, ist ein Spieleparadies für Kinder entstanden. "Es gibt zwei Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Wir sind die Bewegungs-Gruppe, die anderen beschäftigen sich verstärkt mit den Sinneswahrnehmungen", erklärt Tagesmutter Sandra Tolunay. Deswegen gibt es unter anderem ein kleines Holz-Klettergerüst mit Rutsche, einen Tunnel zum Verstecken und ein Trampolin. Zur Ruhe kommen können die Kinder in einem separaten Raum, in dem auch die Betten für den Mittagsschlaf stehen.

Jede Gruppe hat neun Kinder im Alter zwischen vier Monaten und drei Jahren, für die jeweils eine Erzieherin und eine geschulte Tagesmutter zuständig sind. "Unser Konzept ist es, die Betreuung familienanalog zu gestalten, also auch mit relativ wenigen Kindern in einer Gruppe und festen Bezugspersonen", erklärt Stauber. Wie viele Stunden pro Woche die Kinder betreut werden, können die Eltern selbst entscheiden. Die Öffnungszeiten sind von 7 bis 17 Uhr. "Viele Elternteile arbeiten Teilzeit, aber mit ganz unterschiedlichen Arbeitszeiten, zum Beispiel jeden Vormittag oder nur drei Tage pro Woche, aber dafür länger", sagt Stauber. Daran kann sich die Kindertagespflege flexibel anpassen, die Betreuung ist immer gesichert. "Wir arbeiten eng mit dem Jugendamt der Stadt zusammen, das auch den Umbau mit finanziert hat. Leiter Johannes Horn hat uns enorm unterstützt", berichtet Stauber. Auch die Abrechnung für die Eltern läuft über das Amt.

Diese Hintergründe dürften die Kleinen allerdings kaum interessieren: Sie können die nächsten Wochen nutzen, um sich ganz in Ruhe an die neue Umgebung zu gewöhnen. "Erstmal bleiben wir mir den Kindern hier in den Räumlichkeiten, bis sie sich eingelebt haben", sagt Sandra Tolunay.

Doch das soll nicht so bleiben - schließlich liegt der Wald mit einem großen Spielplatz fast vor der Haustür. Bald werden die Kinder draußen toben, die 4er- und 6er-Kinderwagen für Ausflüge stehen schon bereit. Und auch bei schlechtem Wetter soll es nicht langweilig werden: "Da wir jeweils eine Küche in den Räumen haben, freuen wir uns schon darauf, Kleinigkeiten mit den Kindern zu kochen oder Kuchen zu backen."

(arm)
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