Garath Erleben, was ein Feuerwehr-Mann macht

Garath · Zum 35. Geburtstag gab es in der Garather Wache einen Tag der offenen Tür mit Vorführungen, Fahrten und Ausstellungen.

 Spannend: Feuerwehr-Mann Patrick Schummel erklärt Finja (auf dem Schoß), auf was er und seine Kollegen alles achten müssen. Fahrten mit einem Leiterwagen zählten zu den beliebtesten Attraktionen am Tag der Offenen Tür.

Spannend: Feuerwehr-Mann Patrick Schummel erklärt Finja (auf dem Schoß), auf was er und seine Kollegen alles achten müssen. Fahrten mit einem Leiterwagen zählten zu den beliebtesten Attraktionen am Tag der Offenen Tür.

Foto: Ralph Matzerath

Bereits von weitem ist der Leiterwagen an der Garather Feuerwehrwache zu sehen. Doch die Besetzung im Korb ist an diesem Wochenende eher ungewöhnlich: Neben einem Feuerwehrmann stehen Kinder, die sich freuen. Sie genießen die außergewöhnliche Fahrt. Denn der Leiterwagen ist nicht im Rettungseinsatz, sondern die beliebteste Attraktion am Tag der offenen Tür an der Frankfurter Straße. Von 10 bis 18 Uhr gibt es am Samstag für die zahlreichen Besucher Vorführungen aus dem Feuerwehr-Alltag, eine Reptilienausstellung, Infostände und noch vieles mehr zu entdecken.

"Die Besucher können heute unsere Wache erkunden und sich viele Übungen anschauen", sagt Wachvorsteher Marc Vogel. "Dabei sind alle unsere Abteilungen eingebunden; sie zeigen, wie wir arbeiten." Unter dem Dach der Feuerwehrwache Garath befinden sich die Freiwillige-, die Jugend-, die Berufsfeuerwehr sowie die Feuerwehrschule.

Besonders viel Eindruck bei den Besuchern hinterlässt die Vorführung einer Fettexplosion. In einem alten Container, der an der Seite offen ist, steht ein Topf mit Öl. "Wir werden das erhitzte Öl gleich mit nur einem Glas Wasser löschen", erklärt ein Feuerwehrmann, der die Übung leitet. In Sekundenbruchteilen entsteht dabei eine meterhohe Stichflamme, die alle Zuschauer sichtlich überrascht. "Die Person, die jetzt vor dem Topf gestanden hätte, hätte allerschwerste Verbrennungen und die Küche gäbe es auch nicht mehr", erklärt der Übungsleiter.

In einer der Übungshallen steht ein Löschfahrzeug mit offenen Türen und hochgezogenen Rollläden, so dass das ganze Equipment zum Vorschein kommt. Und davon gibt es allerhand: "Wir sind mit dem Wagen autark, was die Stromversorgung angeht", sagt Vogel, "einen Löschwasservorrat von 2000 Liter und einen Schaummittelvorrat von 200 Liter haben wir immer dabei." Außerdem ist jeder Wagen mit einer 13 Meter hohen Leiter ausgestattet, was der Höhe eines dritten Stockwerks entspricht. "Abgesehen von viel mehr Technik, die heute in so einem Fahrzeug steckt, ist die Beladung seit circa 20 Jahren die gleiche", weiß Vogel, der selbst seine Ausbildung in Garath machte.

Im Atemschutzübungszentrum befindet sich der "Feuerwehr-TÜV", wie Vogel scherzhaft sagt. "Hier muss jeder Feuerwehrmann einmal im Jahr einen umfassenden Fitnesstest ablegen", sagt Heinz Kamphausen, stellvertretender Leiter der Schule. Dazu geht es in voller Montur auf Stepper, Laufband, Steiggerät und Co. Zudem existiert in dem Zentrum eine 200 Meter lange Übungsstrecke im Käfig. Zwischendurch gibt es immer wieder Hindernisse, wie ein Bällebad, kaputte Treppenstufen oder Verengungen. "Der Raum kann komplett vernebelt werden und wir können Geräusche einspielen, um auch eine psychische Belastung zu erzeugen und möglichst realistisch zu trainieren.

Ohne Rauch und Geräusche absolvieren die Kinder den Parcours im Käfig mit spielender Leichtigkeit. Als Belohnung gibt es einen Stern für das begehrte Drehleiterfahren.

(RP)
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