Garath Ein farbenfrohes Fest

Garath · Die ganze Woche findet im Garten eines Mehrfamilienhauses an der Emil-Barth-Straße das Kinder-Ferien-Fest statt.Bei gutem oder schlechten Wetter wird gespielt, gebastelt und Musik gemacht. Morgen gibt's zum Abschluss ein Grillfest.

 Illiana (l., 3) und Scarlett (5) sind in Deutschland geboren. Ihre Mutter hilft vor Ort beim Übesetzen. Die beiden Mädchen bauten mit der Künstlerin Ines Bongard-Deeters unter anderem ein kleines mit Federn geschmücktes Puppen-Theater.

Illiana (l., 3) und Scarlett (5) sind in Deutschland geboren. Ihre Mutter hilft vor Ort beim Übesetzen. Die beiden Mädchen bauten mit der Künstlerin Ines Bongard-Deeters unter anderem ein kleines mit Federn geschmücktes Puppen-Theater.

Foto: Georg Salzburg

Spartak (9) hat ein gutes Auge. Fotomotive findet er bei der Fest-Woche im Garten des Hauses Emil-Barth-Straße 104 jede Menge. Die Kamera hat ihm Barbara Schütte geliehen, die als Vertreterin des Eigentümers, die Koch-Immobilien, bei der Organisation des Festes kräftig mitgeholfen hat. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hat das Mehrfamilienhaus seit Januar 2014 langfristig an die Stadt vermietet, die dort mehrere Flüchtlingsfamilien untergebracht hat. Doch das Fest im großen Garten hinter dem Haus ist nicht nur für deren Kinder. Wer immer Lust hat, ist eingeladen, noch heute und morgen zwischen 9 und 17 Uhr vorbei zuschauen.

 Organisatorin Ricarda Hinz im Gespräch mit einer Mutter.

Organisatorin Ricarda Hinz im Gespräch mit einer Mutter.

Foto: Georg Salzburg

Und jeden Morgen bietet sich den Helfern das gleiche Bild. In der Frühe scharren schon einige Kinder vor dem Eingang die Hufe und können es gar nicht abwarten, dass es endlich weiter geht. Künstlerin Ines Bongard-Deeters bastelt und werkelt mit den Kindern. Unter einem Zeltdach sind Tische aufgebaut, an denen geklebt und gemalt wird. Als es am Dienstag so regnete, haben sich die Jungen und Mädchen einfach dahin zurückgezogen.

 Am ersten Tag entstand als Gemeinschaftsarbeit dieses Bild einer bunten, globalen Welt. Jeden Tag verändert es sich ein bisschen.

Am ersten Tag entstand als Gemeinschaftsarbeit dieses Bild einer bunten, globalen Welt. Jeden Tag verändert es sich ein bisschen.

Foto: Georg Salzburg

Bei schönem Wetter wird vor allem das Trampolin gut genutzt. Dann wird ausprobiert, ob man gleichzeitig den Hulahoop-Reifen kreisen lassen und dabei hüpfen kann oder ob das Springen auf der gespannten Fläche das Seilchenspringen eher einfacher oder schwieriger gestaltet.

"Jeden Tag sind zwischen 40 und 60 Menschen hier", sagt Barbara Schütte. Vom Baby bis hin zu den Senioren. Am Montagvormittag sei eine Nachbarin vorbeigekommen, die von dem Fest in der Zeitung gelesen habe. Die, sagt Schütte, habe ein ganzes Auto voll Spielzeug vorbeigebracht. Unter anderem auch ein zweites Trampolin, das mit Hilfe von einigen handwerklich geschickten Vätern im Garten aufgebaut werden soll.

Es herrscht eine ruhige und heitere Atmosphäre, die Sonne scheint durch die Bäume. Überall flitzen Kinder rum. Eltern bringen sie zum Spielen vorbei. Damit auch die Großen ins Fest integriert werden können, hat Ricarda Hinz mit ein paar Helfern am Mittag noch ein paar Biertische- und Bänke für Erwachsene organisiert. "Da mehr Kinder kommen, als wir zunächst gedacht haben, mussten wir jetzt die Bereiche trennen, in denen gegessen und in denen gespielt und gebastelt wird", sagt Hinz. Sie hat sogar ihren Familienurlaub in Nord-Italien verkürzt, weil ihr das Projekt "Global Village" so am Herzen liegt. Ihr war es wichtig, in dem Garten etwas Nachhaltiges zu schaffen. Darum läuft das Fest auch eine ganze Woche lang und nicht nur an einem Tag. "Montag war hier viel Trubel; das war für die Kinder fast schon zu viel", erzählt die Fest-Initiatorin. Der Regen am Dienstag hat dann für alle ein wenig Entschleunigung gebracht. Alle rückten eng unter der Zeltplane zusammen. "Die Kinder haben sich am Abend ganz herzlich voneinander verabschiedet, die sind schon zu einem richtigen Team zusammengewachsen", freut sich Hinz über das, was sie sieht.

Während sie das erzählt, werden die Bänke und Tische aufgestellt - gleich neben den Grill, auf dessen Rost schon in wenigen Minuten die Würstchen brutzeln werden. Am Freitag findet dann ab 18 Uhr zum Abschluss ein Grillfest statt. Und am liebsten wär' den Organisatoren, dass der Garten dann wieder genauso gut besucht sein wird wie am Montag zum Auftakt.

Bis dahin werden dem künftigen Starfotografen Spartak noch viele schöne Motive vor die Linse kommen. Seine Fotos, wie auch die, die Helfer David Müller-Rico macht, werden in einer Ausstellung in der "Kulturmetzgerei" an der Suitbertusstraße in Bilk zu sehen sein. Die eröffnet am 9. Oktober, dem ersten Freitag in den Herbstferien.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort