Garath Clowninnen mit Gesellschaftskritik

Garath · Die "Zambals" zeigten ihr Programm "Mascarade" in der Freizeitstätte.

 Im Gleichschritt ging es für die maskierten Frauen über die Bühne. Leider hatten sich nur sehr wenige Zuschauer eingefunden.

Im Gleichschritt ging es für die maskierten Frauen über die Bühne. Leider hatten sich nur sehr wenige Zuschauer eingefunden.

Foto: Ralph Matzerath

Es ist ganz still im Arena-Saal der Freizeitstätte, die Scheinwerfer beleuchten den schwarzen Vorhang. Gespannt warten die Zuschauer darauf, dass es endlich los geht. Und dann ist es soweit: Die erste Darstellerin betritt die Bühne. Gekleidet mit einem langen grauen Kittel und einer weißen Maske. Nach und nach betreten immer mehr dieser Gestallten die Bühne. Unterschiedlich in ihrer Statur, gleich in ihrer Maskerade. Im Gleichschritt bewegen sie sich durch den Raum und imitieren alle ihre Bewegungen. Abwechselnd betreten Akteure die Bühne, so zum Beispiel ein Geistlicher oder ein Kommandeur. Und die Gruppe der Kittelträger folgt sofort und ohne zu zögern deren Anweisungen.

Gesellschaftskritik, die die Clowntheatergruppe "Die Zambalas" gerne und wohlüberlegt in ihre Szenen einfließen lässt. Schließlich wollen sie laut eigener Aussage mit ihrem Programm "Mascarade" erheitern, berühren und nachdenklich machen.

So nehmen die zehn Clowninnen auch den aktuellen Trend der 3D-Brillen gekonnt aufs Korn. Vier Clowns stehen auf der Bühne. Anfangs wirkt es so, als würden sie interagieren, doch bald wird dem Zuschauer klar, dass sie 3D-Brillen tragen und völlig unzusammenhängende Dinge tun. Nach einer Weile betritt ein fünfter Clown die Bühne und schaut verloren umher - er ist nicht im Besitz einer solchen Brille. Plötzlich ertönt eine Schulglocke, alle vier Clowns ziehen ihre Brille ab und verabschieden sich mit den Worten "Das müssen wir unbedingt häufiger zusammen machen."

Auch das beliebte und häufig bemühte Thema der zwischenmenschlichen Beziehung von Mann und Frau liefert den Zambalas Stoff für ihre Szenen. So betritt ein Mann, der sich mit einer grünen Trachtenjacke und Jägerhut für seine Frau in Schale geworfen hat, die Bühne. Seine Angebetete, selbst in schreiendem Pink gekleidet, entreißt ihrem Mann ein Kleidungsstück nach dem anderen, entsorgt diese im Müll und ersetzt sie durch in ihren Augen bessere Klamotten. Und das alles am Geburtstag ihres Mannes...

"Am besten hat mir die Sache mit dem Ehemann und der Frau gefallen", sagt Petra Möbus, eine von nur 16 Zuschauern in der Vorstellung. "Aber auch die Interpretation von 'die Gedanken sind frei' war Spitzenklasse", ergänzt Möbus und outet sich als Fan der Gruppe. Und so hält es die begeisterte Zuschauerin beim Schlussapplaus nicht lange auf ihrem Stuhl.

(msu)
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