Friedrichstadt "Lina's Coffee" bald nicht nur auf Rädern

Friedrichstadt · Noch steht Lina Scherping an der Theke ihres Food-Trucks, um Kaffee und gesunde Snacks mit vielen englischen Namen zu verkaufen. Das soll sich bald ändern: Am Fürstenwall will sie einen Betrieb eröffnen, dann gibt es auch warme Gerichte bei ihr.

 Von ihrem Food-Truck will sich Lina Scherping natürlich nicht trennen. Sie wird man ab Dezember aber vor allem im Café am Fürstenwall antreffen.

Von ihrem Food-Truck will sich Lina Scherping natürlich nicht trennen. Sie wird man ab Dezember aber vor allem im Café am Fürstenwall antreffen.

Foto: Andreas Bretz

Auf engstem Raum und vor allem die Taille aufwärts kennen viele Düsseldorfer Lina Scherping schon. Mit ihrem Food-Truck ist die 26-Jährige an Wochenenden oft auf Food-Festivals, bei Hochzeiten oder Firmen-Veranstaltungen, in der Woche auf einem Hinterhof an der Hammerstraße 27. Dann kann man bei der jungen Gastronomin eine Tasse mit "Lina's Blend" bestellen, eine Kaffeemischung, die bei "Kaffee Reich" am Carlsplatz für sie zubereitet wird. Oder gesunde, selbst gemachte Snacks wie Energy Balls (Kugeln aus Haferflocken, Chia-Samen und Erdnussbutter, gerollt in Kokos), Pudding mit Chia-Samen, Mandelmilch, Quark, Kokosraspeln, Granola und saisonalen Früchten oder Dinkelbrötchen mit einem besonderen Frischkäse, Avocado, Baby-Spinat und Bergkäse.

Bald steht "Lina's Coffee" nicht mehr nur für Essen auf Rädern, wird die Gastronomin von Kopf bis Fuß für ihre Kunden sichtbar sein. Denn die 26-Jährige ist dabei, ein Deli am Fürstenplatz einzurichten. Davon ist die Jung-Unternehmerin vielleicht selbst am meisten überrascht: Denn erst im Dezember vergangenen Jahres hatte sie mit dem Verkauf aus dem markanten Food-Truck begonnen: "Viele Leute hatten mich gewarnt, im Dezember, wenn es kalt und verregnet ist, zu starten. Doch es hat alles sehr gut geklappt." So gut, dass sie jetzt früher als erwartet - vermutlich im Dezember - ein Café eröffnen kann.

Denn der Food-Truck sei von Anfang zum Vorfühlen, Ausprobieren und Flexibel-Sein gedacht, sagt Scherping. Der Laster sei ideal gewesen, um herauszufinden, ob ihr Konzept - guter Kaffee und gesundes Essen zu erschwinglichen Preisen - angenommen würde. Und das bei überschaubaren Risiken. Dass viele ihrer kleinen Speisen englisch sind, liegt daran, dass sie sich in Australien inspirieren ließ: Dort hatte sie vor einigen Jahren am "Work & Travel"-Programm teilgenommen, reiste herum und besserte ihre Reisekasse mit kleinen Jobs auf. Dort lernte sie den australischen Lebensstil kennen. "Die Kaffee-Kultur ist dort viel weiter als bei uns", sagt sie. An jeder Tankstelle gebe es "richtig guten Kaffee", Food-Trucks mit unterschiedlicher gastronomischer Ausrichtung und eben mit "healthy food", gesundem Essen. Zurück in Düsseldorf, absolvierte sie eine Ausbildung in der Gastronomie, arbeitete bei Woyton und Kaffee Reich.

Nach vor allem kalten Speisen freut sich die Gastronomin, in ihrem neuen Geschäft auch warme Gerichte anbieten zu können. Die Küche soll australisch-israelisch sein, Pancakes und Wraps sollen auf der Speisekarte stehen, vielleicht auch Burger, aber wie alles bei ihr nur aus hochwertigen, gesunden und frischen Zutaten und zu erschwinglichen Preisen. Das Ambiente beschreibt Lina Scherping als "industrie-mäßig": So soll die Theke grau sein und aus Beton, die hohen Decken sollen diesen Stil betonen.

Sich mit anderen Jung-Unternehmern auszutauschen und einander zu helfen, findet sie wichtig: Daher verkauft die Gastronomin gerne neue Getränke wie Friya aus Chia-Samen, Ingwer, Limette. Ebenso Nachhaltigkeit. Daher sind alle Verpackungen bei ihr biologisch abbaubar, und mit dem Teil-Erlös aus dem Verkauf eines Kaugummis unterstützt sie den Erhalt des Regenwalds.

Den Food-Truck soll es auch nach der Deli-Eröffnung geben. In der Woche wird dann aber nicht mehr Scherping an der Theke stehen, da sie sich um das neue Projekt am Fürstenwall kümmern will.

(semi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort