Friedrichstadt Kritik an Plänen für alten WestLB-Bau

Friedrichstadt · Die Grünen und die Linke würde das Gebäude gerne erhalten.

 An der Friedrichstraße 56/Ecke Fürstenwall soll ein Gebäudekomplex mit gläserner Fassade und mit Geschäften und Büros entstehen.

An der Friedrichstraße 56/Ecke Fürstenwall soll ein Gebäudekomplex mit gläserner Fassade und mit Geschäften und Büros entstehen.

Foto: sop architekten

Nur wenige Bauwerke sind so prägend für den Stadtteil wie das alte WestLB-Gebäude an der Friedrichstraße 56/Ecke Fürstenwall. Jedoch ist der Abriss des Bürogebäudes beschlossene Sache. Auf dem Grundstück soll bis Ende 2019 ein siebengeschossiges Büro- und Geschäftshaus mit einer zweigeschossigen Tiefgarage entstehen. Die neue Immobilie "Fürst und Friedrich" soll vor allem von Unternehmen und für verschiedene Gastronomie-Angebote genutzt werden.

Ende 2015 hatte die Immobiliengesellschaft Art-Invest Real Estate das rund 34.000 Quadratmeter große Objekt gekauft. Das WestLB-Gebäude ist die dritte Liegenschaft des Kölner Unternehmens in Düsseldorf, dem bereits der Kö-Bogen und der Immermannhof gehört. Dass das markante Gebäude an der Friedrichstraße aus dem Stadtbild verschwindet, kommt allerdings nicht bei allen gut an.

Dieter Sawalies von den Linken im Stadtbezirk 3 meint, dass das Bauwerk fehlen wird: "Das Gebäude ist prägend für den Stadtteil und soll jetzt einfach verschwinden. Viele Bürger sind dagegen." Er stimmte in der Sitzung der Bezirksvertretung gegen den Abriss, der jedoch mehrheitlich beschlossen wurde. Auch Thorsten Graeßner von den Grünen lehnte die Bauvoranfrage ab. Er würde das Gebäude am liebsten unter Denkmalschutz stellen. "Bei dem Bau handelt es sich um ein 0815-Bürohaus, dessen Architektur schon in den 50er Jahren überholt gewesen ist", meint indes Jörg Heimeshoff von der Denkmalbehörde, der das Gebäude für nicht schützenswert erachtet hat. Auch von Innen sei das Ende der 40er Jahre geplante Bürohaus unspektakulär.

Der historische Natursteinfassadenteil mit den Stadtwappen von Köln, Koblenz, Düsseldorf, Aachen und Trier wird laut derzeitigen Bauplänen nicht abgerissen. "Wir haben mit der Denkmalbehörde abgestimmt, das Relief am Haupteingang als Identifikationsmerkmal ebenfalls zu erhalten", so Arne Hilbert, Niederlassungsleiter und Partner von Art-Invest in Düsseldorf.

Das Bestandsgebäude hinter der historischen Fassade soll zurückgebaut und durch einen modernen Neubau ersetzt werden. Für die sechs Geschosse sind Büros mit einer Gesamtfläche von etwa 14.500 Quadratmetern geplant, im Erdgeschoss soll ein Gastronomiebereich entstehen. Der Entwurf stammt vom Architektenbüro "sop architekten", die auch für die Umsetzung zuständig sind.

(sdt)
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