Friedrichstadt/Oberbilk Islamische Gemeinde will sich vergrößern

Friedrichstadt/Oberbilk · Marokkanische Moscheegemeinde möchte ehemalige Gewerbehallen in Oberbilk als Gebetshaus nutzen.

Die islamische Gemeinde will die Moschee an der Adersstraße 91-93 in Friedrichstadt auch weiterhin nutzen.

Die islamische Gemeinde will die Moschee an der Adersstraße 91-93 in Friedrichstadt auch weiterhin nutzen.

Foto: Andreas Bretz

Während die evangelische und katholische Kirche Mitglieder verlieren und viele Gotteshäuser meist nur zu den hohen Feiertagen gut besucht sind, wachsen viele islamische Gemeinden gerade in Großstädten. Diese Entwicklung zeichnet sich auch bei der marokkanisch-islamischen Moscheegemeinde an der Adersstraße 91-93 in Friedrichstadt ab. Der Verein hat zurzeit 320 Mitglieder. "Zum Freitagsgebet oder an Festtagen kommen aber inzwischen bis zu 800 Gläubige zu uns", sagt Jawad El Boujddaini, Erster Vorsitzender des Vereins. Das sei aber eben auch ein Problem: Denn baurechtlich sei das Gebäude in Friedrichstadt nur für 400 Personen ausgelegt.

Deswegen will sich die Gemeinde vergrößern. Ausgeguckt hat sie sich dafür ein Areal in Oberbilk: Im Liefeld 14 - direkt neben der Betriebsstätte der Werkstatt für Angepasste Arbeit - will sie zwei ehemalige Gewerbehallen mit einer Fläche von rund 4800 Quadratmetern als Gebetshaus nutzen. Der Standort sei für die Gläubigen, die vor allem in Oberbilk, dem Düsseldorfer Stadtteil mit den meisten Einwohnern mit marokkanischen Wurzeln, in Friedrichstadt und der unmittelbaren Umgebung wohnen, verkehrstechnisch gut zu erreichen. "Die meisten Gläubigen reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an", sagte Jawad El Boujddaini, der die Arbeit seiner Gemeinde und die Erweiterungspläne in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung 3 vorstellte. Zudem sollen vor Ort bis zu 47 Parkplätze entstehen.

Der bisherige Standort an der Adersstraße soll erhalten werden. Die Moschee Omar wird nicht nur als Gebetshaus genutzt, sondern auch für Gemeindearbeit. So werden zum Beispiel Sprach- und Integrationskurse, Nachhilfeunterricht für Schüler und Übersetzungsdienste angeboten. Auch Flüchtlinge würden vermehrt die Gemeinde aufsuchen und um Rat und Unterstützung bitten, so El Boujddaini. Zudem verfügt das Gotteshaus über eine eigene Bibliothek und einen Raum für die Vorbereitung islamischer Gemeinden.

Die Erweiterungspläne der marokkanisch-islamischen Moscheegemeinde sollen in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung 3 am Dienstag, 6. Dezember, detailliert vorgestellt werden. Die öffentliche Sitzung im Stadtteilzentrum Bilk an der Bachstraße 145 beginnt um 17 Uhr.

(semi)
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