Friedrichstadt Groß-Mieter zieht ins Fürst & Friedrich

Friedrichstadt · Ein Drittel der Fläche hat das Unternehmen Design Offices gemietet, das Kunden flexible Arbeitswelten anbietet. Außerdem entwickelt es gerade eine eigene Café-Kette, die ins Erdgeschoss ziehen soll.

 Im künftigen Untergeschoss des Neubaus feierten gestern Investor, Architekten und der neue Mieter die Grundsteinlegung.

Im künftigen Untergeschoss des Neubaus feierten gestern Investor, Architekten und der neue Mieter die Grundsteinlegung.

Foto: Art-Invest real estate

Fast auf den Tag genau ist es ein Jahr her, als Investor und Architekten einen der letzten Rundgänge durch das ehemalige WestLB-Gebäude machten, ein Blick in den Keller warfen, dort, wo die Landesbank einen Tresorraum baute mit Wänden so dick wie Festungsmauern. Wo in den 1970ern aus dem Tresor- ein Partyraum wurde und heute nur noch ein großes Loch klafft. Kräne und Bagger stehen nun auf dem Gelände, Absperrungen sind rund um Friedrichstraße und Fürstenwall gezogen worden. Einzig die historische Natursteinfassade ist geblieben, mit den Stadtwappen von Köln, Koblenz, Düsseldorf, Aachen und Trier.

 So soll das Fürst & Friedrich im Sommer 2019 bei der Eröffnung aussehen, für das gestern der Grundstein gelegt wurde.

So soll das Fürst & Friedrich im Sommer 2019 bei der Eröffnung aussehen, für das gestern der Grundstein gelegt wurde.

Foto: SOP Architekten

Sorgfältig ist sie eingerüstet worden, schon vor einigen Wochen - sie soll dem Neubau Fürst & Friedrich "ein Gesicht geben", sagte Wolfgang Marcour, Geschäftsführer vom Architektenbüro Slapa Oberholz Pszczulny (SOP). Ihm hatte es die Fassade, "die nicht mal unter Denkmalschutz stand", so Marcour, gleich bei der ersten Besichtigung angetan. Auch bei der Grundsteinlegung gestern Mittag musste er sofort ein Foto machen davon, gekommen sind außerdem Wirtschaftsförderer, Projektbeteiligte und Nachbarn, Oberbürgermeister Thomas hielt ein Grußwort. Und auch ein erster Mieter wurde den Gästen vorgestellt - Michael Schmutzer von Design Offices. Ein Drittel der Fläche will er mit seinem Unternehmen beziehen beziehungsweise an seine Kunden weitervermieten. Schmutzer sieht seine Firma als eine Art "Hotel in der Arbeitswelt", er ist nach eigenen Angaben einer der größten Anbieter für flexible Büros, die es in Deutschland gibt, arbeitet mit Branchen zusammen, die nicht wissen, wie das Geschäft in fünf Jahren läuft oder die einen Standort ausprobieren wollen. 5420 der insgesamt 15.000 Quadratmeter will Schmutzer bespielen, der bereits seit 2013 eine Düsseldorfer Niederlassung betreibt - gleich um die Ecke, an der Elisabethstraße. Erdgeschoss, erste und ein Teil der sechsten Etage wird das Unternehmen beziehen, gerade entwickelt Design Offices eine eigene Café-Kette, die in der Lobby des Fürst & Friedrich Platz finden soll, "ein Prototyp wird noch in diesem Jahr in Stuttgart getestet", sagt Schmutzer. New Work Café soll es heißen, mit Arbeit aber wenig zu tun haben. Im Gegenteil: "Es soll ein Ort für Rückzug und Austausch sein", sagt der Design-Offices-Chef. Eine Tages-Bar ist außerdem geplant, "die kann gebucht werden", ebenso wie die Multifunktionstagungswelt, die ebenfalls im Erdgeschoss entsteht und 800 Quadratmeter messen wird. "Sie kann komplett geöffnet werden, hat dann Platz für 500 Leute", sagt Schmutzer.

"Dass wir Design Offices zu einem so frühen Zeitpunkt gewinnen konnten, zeigt uns, dass der Bedarf an flexiblen Lösungen für zukunftsorientiertes Arbeiten groß ist", sagt Arne Hilbert von Art-Invest Real Estate in NRW. Denn die Fertigstellung des Komplexes ist erst für Sommer 2019 geplant. Der Investor ist zuversichtlich, dass dieses Datum eignehalten wird, nicht mal Probleme mit dem Hochwasser hat es gegeben, so Wolfgang Marcour.

(RP)
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