Friedrichstadt Comedy in der Rocker-Kneipe

Friedrichstadt · Im Pitcher startet heute Abend die erste Ausgabe von "Boing!". Für die Stand-up-Comedy-Show mit Moderator Manuel Wolff sollen jeden Montag neue Comedians auf der Bühne stehen und Witze erzählen.

Friedrichstadt: Comedy in der Rocker-Kneipe
Foto: Danny Frede

Gut, dass einer der besten Freunde von Manuel Wolff in der Nähe von Friedrichstadt wohnt. Bei einem Besuch in Düsseldorf entdeckte der Kölner Comedian nämlich die Bar Pitcher an der Oberbilker Allee und fand, das Lokal eignet sich ganz prima für sein Comedy-Konzept "Boing!", das er bereits in der Domstadt seit einer Weile einmal in der Woche organisiert. "Wir sind sicher, dass Boing auch in Düsseldorf gut ankommen wird", sagt Wolff. Die Show wird ähnlich sein wie die großen Vorbilder, etwa Quatsch Comedy Club oder Nightwash.

Friedrichstadt: Comedy in der Rocker-Kneipe
Foto: Danny Frede

Im vergangenen Sommer ist Wolff auf Pitcher-Chef Andreas Kalus zugegangen, erzählte vom Projekt. Was Köln kann, das können die Düsseldorfer schon lange, dachte Kalus sofort. Auch wenn er eigentlich keine Rivalität sieht zu Köln, sogar eine Kölsch-Sorte auf die Getränke-Karte aufgenommen hat für die Gäste aus der größten NRW-Stadt. "Und was ist besser, als montags die Leute zum Lachen zu bringen", meint Kalus. Erfahrungen mit außergewöhnlichen Formaten hat der Bar-Besitzer in den vergangenen Jahren reichlich sammeln können. Seit fünf Jahren findet monatlich der Pitcher-Poetry-Slam statt, seit zwei Jahren gibt es ein Impro-Theater. Wolff organisiert die Künstler, Kalus bietet die Bühne. Im Comedy-Thema ist der Wirt nämlich noch nicht so tief drin, "das war beim Poetry-Slam anfangs aber auch so", sagt Andreas Kalus, der jetzt mehr weiß über Gedichte, selbst aber noch keine schreibt. "Dafür habe ich keine Zeit", sagt er und lacht.

Moderiert wird Boing von Manuel Wolff, der für die Premiere seine Kontakte hat spielen lassen, junge und erfahrene Comedians präsentien will. Jeder hat etwa 15 Minuten Zeit für seinen Auftritt. Das Besondere an Boing: Zwischendurch können sich nach einer vorherigen Anmeldung auch Laien aus dem Publikum auf die Bühne wagen und im "Open Slot" ihr Talent als Witzerzähler testen. Zum Ende jeder Show soll ein Profi der Comedy-Szene eine gute halbe Stunde für das Finale bekommen. "Im Programm haben wir ehrliche Nummern, ohne große Kostüme oder Tamtam", sagt Wolff.

Jede Woche eine Show, jede Woche neue Künstler: ein hoher Anspruch in Städten wie Köln und Düsseldorf, in denen es schon viele ähnliche Konzepte gibt. Manuel Wolff aber ist überzeugt, die gut 100 bis 150 Plätze im Pitcher füllen zu können. Bänke und Stühle wird Andreas Kalus vor der Bühne aufstellen, wer später kommt, der muss stehen. Damit diese Gäste aber nichts verpassen vom Programm, sollen die Auftritte auf einer Leinwand übertragen werden. Auch der Bar-Besitzer glaubt an das Projekt, denkt, dass einmal in der Woche genug Gäste zusammenkommen, um lustig in die Woche zu starten.

"Wir merken, dass überall das Interesse an guter Stand-up-Comedy wächst", sagt Wolff. Ein paar Startschwierigkeiten hatte es in Köln damals gegeben, vor zwei Jahren, inzwischen würde Boing dort gut funktionieren. Druck macht Wolff sich deshalb keinen: Der Düsseldorfer Ableger soll in Ruhe und mit Anspruch entwickelt werden. "Meine Gäste auf der Bühne haben Persönlichkeit und viele gute Programme."

Zur Premiere heute Abend treten der Kölner Michael Ulbts, Fabian Hintzen (Mönchengladbach) und Katharina Schmidt aus Düsseldorf auf. Für das Finale hat sich Florian Simbeck angemeldet, der früher Teil des Duos "Erkan und Stefan" war.

(RP)
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