Flingern Rutsche soll in vier Wochen wieder öffnen

Flingern · Zwei Spielgeräte mussten im August im Stadt-Natur-Park in Flingern gesperrt werden. Nun soll ein Kletterschutz installiert werden.

Damit Kinder und Jugendliche sich nicht mehr an den Lamellen auf das Dach hochhangeln können, wird der Rutschenturm mit Plexiglas gesichert.

Damit Kinder und Jugendliche sich nicht mehr an den Lamellen auf das Dach hochhangeln können, wird der Rutschenturm mit Plexiglas gesichert.

Foto: hans-jürgen bauer

Kaum zwei Wochen war der im Juli eröffnete Stadt-Natur-Park im Neubaugebiet für Kinder freigegeben, schon musste die Stadt Spielgeräte sperren lassen. Einen Tag vor der Eröffnung hatte sich ein Kind beim Schaukeln den Kopf am Container angeschlagen. Später wurden immer wieder Jugendliche dabei beobachtet, wie sie sich an den Wölbungen des Containers bis rauf auf das sechs Meter hohe Dach des Rutschenturms hangelten.

Über einen Zufall kam das Thema jetzt auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung 2, zuständig für die Stadtteile Düsseltal und Flingern. Annemarie Menges von der SPD-Fraktion erfuhr von der Gerätesperrung, als sie den Spielplatz mit der Familie besuchte. Die Enkelkinder seien natürlich enttäuscht gewesen, als die spektakuläre Rutsche eingezäunt war. Mit einer Anfrage thematisierte ihre Fraktion daraufhin den Stadt-Natur-Park in der Sitzung der Bezirksvertretung. Die Fraktion erkundigte sich nach dem Ergebnis der Untersuchung und fragte nach den geplanten Maßnahmen.

Demnach empfehle der Sachverständige des TÜV Rheinland, die Rutschencontainer mit einem Überkletterschutz auszustatten. Die praktische Umsetzung wird aber noch Zeit in Anspruch nehmen. Derzeit würden technische Vorschläge des Herstellers geprüft, erklärt die Verwaltung. Mit der Montage könne deshalb erst in rund vier Wochen gerechnet werden.

Was das genau bedeutet, erklärt Norbert Richarz, Abteilungsleiter im Gartenamt auf Nachfrage der Redaktion. "Der Rutschenturm soll mit einer Art Plexiglasscheibe gesichert werden", sagt Richarz, damit Kinder und Jugendliche keine Greifmöglichkeit mehr finden und sich hochziehen können. Diese Sicherungsmaßnahme sei schon beauftragt worden, in vier Wochen, so schätzt es Richarz, kann der Rutschenturm wieder freigegeben werden.

Außerdem wird einer der drei Container verschwinden, "der Mittlere, in der eine Schaukel hing", sagt Richarz. Dafür soll eine Dreifachschaukel zwischen die beiden übrig gebliebenen Container montiert werden, "eine Schaukel wird einen Kleinkindersitz haben", sagt der Fachmann. Hätte man den Container mit Schaukel erhalten wollen, wäre der Schaukelradius so gering gewesen, dass größere Kinder keinen Spaß mehr daran gehabt hätten. Wie lange der Umbau dieses Spielgeräts dauern wird, das konnte Norbert Richarz noch nicht absehen. In jedem Fall aber müssten Rutsche und Schaukel noch mal vom TÜV Rheinland abgenommen werden.

Eine solche Abnahme hatte es auch vor der Eröffnung gegeben, umso größer war die Verwunderung, dass Teile des Spielplatzes so schnell wieder geschlossen werden mussten. Wichtig ist für den TÜV Süd, der im Frühsommer die Kontrolle übernahm, dass sämtliche tödliche Gefahren auf einem Spielplatz ausgeschlossen werden, "gewisse Risiken aber gehören dazu", sagte die Sprecherin damals. Das bestätigte dann auch Thomas Hechtle-Wacker, Sachgebietsleiter Planung beim Gartenamt. "Leichte Verletzungen werden in Kauf genommen, die gehören zum Lernprozess dazu." Vom TÜV Rheinland bekam er schließlich nach einer Anfrage den Hinweis, dass die Schaukel und der Rutschenturm nicht normgerecht seien. Daraufhin wurden die Geräte eingezäunt.

(RP)
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