"Atelier Summer Sale" im Zakk Künstler kritisieren Auktionator

Flingern · Beim "Atelier Summer Sale" im Kulturzentrum Zakk boten am Samstag etwa 40 Künstler ihre Werke an. Am Abend startete eine Versteigerung. Am Auktionspult stand Andreas Techler, der mit ironischen Sprüchen für Ärger sorgte.

 Auktionator Andreas Techler führte etwas schnoddrig durch die Versteigerung auf der Zakk-Bühne. Die Aktion wurde von den Veranstaltern mit einem Augenzwinkern organisiert. Die Präsentatoren der Bilder und Zeichnungen kamen mit Masken auf die Bühne.

Auktionator Andreas Techler führte etwas schnoddrig durch die Versteigerung auf der Zakk-Bühne. Die Aktion wurde von den Veranstaltern mit einem Augenzwinkern organisiert. Die Präsentatoren der Bilder und Zeichnungen kamen mit Masken auf die Bühne.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Beatrice Richter ist nach gut sechs Stunden recht zufrieden. Die Studentin der Kunstakademie Düsseldorf ist eine von etwa 40 Teilnehmern am ersten "Atelier Summer Sale" im Zakk und hat für diese Verkaufsaktion ihre Kunstwerke auf einem gut drei Meter breiten Tisch platziert. Am Samstag um 15 Uhr startete die Kunstaktion. Nach sechs Stunden beginnt Beatrice, ihre Mappen und gerahmten Bilder einzupacken. "Ich habe überraschend gut verkauft und gehe nicht ohne Geld nach Hause", sagt sie lächelnd, ohne eine Summe zu verraten. Die Malerin freut sich zudem, dass die Besucher großes Interesse an ihrer Arbeit gezeigt hatten und viele Fragen zu ihrer Kunsttechnik gestellt haben. "So eine Präsentation gehört auch zum Geschäft eines Künstlers", sagt sie.

Organisiert wurde der "Atelier Summer Sale" von Mitgliedern dreier Düsseldorfer Kunstvereine. "Wir sind alle gut miteinander befreundet und vernetzt", sagt Birthe Meier-Ewert vom Kunstverein Brause. "Mit der Aktion möchten wir die Düsseldorfer Off-Kunst-Szene stärken", erklärt Nicole Tzanakis, Mitglied in den Vereinen WP8 und damenundherren. Eine Bühne zum Zeigen und Verkaufen sei der "Atelier Summer Sale" primär und weniger, um durch die Verkäufe auf die Schnelle viel Geld zu machen.

So sieht es auch Mariestyle. Die Düsseldorfer Künstlerin bietet verschieden große Bilder mit Street-Art-Malerei an. Sie freut sich, dass ihre Bilder beim "Summer Sale" im Zakk gut ankommen. "Die Leute kommen offen und interessiert auf mich zu", sagt sie. Mehrere Bilder konnte sie verkaufen und außerdem auf ihre aktuelle Ausstellung im Kunstverein damenundherren verweisen. "Es geht um die Kunst, nicht ums große Geld."

Wie auch Beatrice Richter hat Mariestyle ein Werk für die Auktion herausgesucht. Die Versteigerung beginnt kurz nach 21 Uhr. Etwa 40 Werke sollen die Besitzer wechseln. Auktionator ist Andreas Techler vom Kunstverein WP8. Seine schnoddrige Art, die Kunstwerke anzupreisen, stößt bei den Besuchern schnell auf Kritik. Rufe wie "Kannst Du bitte respektvoller mit der Kunst umgehen" sind zu hören, als Techler sich sarkastisch und ironisch über die Kunstwerke äußert. "Da fragt man sich, ist das hier echt Kunst?", sagt er mit Blick auf ein Bild. Und als die Besucher sich mit Bieten zurückhalten: "Ihr seid ja emotionslos wie sonst was."

Mariestyle zieht aus diesem Grund die Notbremse und nimmt ihr Bild aus der Auktion heraus. "Ich möchte nicht, dass meine Kunst unter diesen Umständen präsentiert wird", sagt sie. Nicht alle Bilder und Zeichnungen aus dem Auktionsprogramm finden Bieter. Die Erlöse belaufen sich zwischen 21 und 400 Euro pro Werk. 70 Prozent gehen an die Künstler. Je zehn Prozent an einen der Kunstvereine.

Beatrice Richter packt ihr Bild aus der Auktion wieder ein, weil niemand das Mindestgebot von 450 Euro abgab. "Das ist ok", sagt sie gelassen. "Für weniger wollte ich das Bild nicht abgeben. Das war preislich unterste Kante."

Die Kunstvereine und das Zakk sind mit dem "Atelier Summer Sale" zufrieden. "Wir können uns vorstellen, den Summer Sale ein bis zwei Mal im Jahr zu veranstalten", sagt Christine Brinkmann vom Zakk.

(RP)
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