Flingern Debatte um Haltestelle geht weiter

Flingern · Die Stadtteilpolitiker der Bezirksvertretung 2 wollen sich nicht zufriedengeben mit den Antworten aus der Verwaltung. Seit 2011 wird über den Umbau diskutiert, eigentlich hätten die Arbeiten in diesem Jahr beginnen sollen.

 Viel zu eng ist es an der Haltestelle Lindemannstraße für die Fahrgäste. Wenn Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen aussteigen, stehen sie fast schon auf der Straße. Eine Gefahrenstelle, die schon längst hätte beseitigt werden sollen, wie die Stadtteilpolitiker finden.

Viel zu eng ist es an der Haltestelle Lindemannstraße für die Fahrgäste. Wenn Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen aussteigen, stehen sie fast schon auf der Straße. Eine Gefahrenstelle, die schon längst hätte beseitigt werden sollen, wie die Stadtteilpolitiker finden.

Foto: andreas endermann

Eine Überraschung war es nicht, dass die CDU-Fraktion noch einmal eine Anfrage zur Haltestelle Lindemannstraße in die Sitzung der Bezirksvertretung 2 (Flingern, Düsseltal) eingebracht hat. Im Gegenteil: Schon Ende März kündigte Irene Stengel (CDU) an, dass sie sich nicht zufriedengeben will mit den Antworten, die das letzte Mal aus der Verwaltung gekommen sind.

Fast schon nebenbei erfuhren die Stadtteilpolitiker damals, dass sich der Umbau der Haltestelle Lindemannstraße wieder verzögern wird. Durch das Heranrücken des rechten Fahrstreifens in Richtung Norden an die angrenzende Bebauung hätten die Anwohner dort ein Anrecht auf Schallschutzmaßnahmen, hieß es aus der Verwaltung. "Wieso waren im bisherigen langen Verlauf dieser Planung diese Maßnahmen nicht bekannt?", wollte die Fraktion jetzt wissen, die inzwischen viel Rückendeckung von den Kollegen aus der Bezirksvertretung bekommt. Eine erste Anfrage dazu stellte Stengel bereits 2011.

"Jede Verkehrsplanung durchläuft von der ersten Grobskizze bis zur ausführungsreifen Planung unterschiedliche Planungsstufen", erklärt die Verwaltung. Erst auf einer abgestimmten Entwurfsplanung könne das notwendige Schallschutzgutachten beauftragt werden, das Bestandteil sei für die Planungsgenehmigung, die die Technische Aufsichtsbehörde erteilt. Eine Alternative sieht die Verwaltung nicht zur aktuellen Planung, auch wenn Irene Stengel schon mehrfach auf eine einfache Lösung des Problems hingewiesen hat. Nämlich die Haltemarkierung um zwei Meter vorzuverlegen, so dass es Platz gibt zum Aussteigen, ohne dass die Fahrgäste mitten auf der Straße stehen. "Unter den Vorgaben einer vollständig barrierefreien Haltestelle und unter Berücksichtigung der anderen Verkehrsteilnehmer" kommt diese Variante aber nicht in Frage. Die Rheinbahn will diese Möglichkeit prüfen lassen, ist bisher aber noch zu keinem Ergebnis gekommen.

Baubeginn soll aktuell frühestens 2020 sein, allein eineinhalb Jahre soll es etwa dauern, bis der im Frühjahr eingereichte Antrag bei der Genehmigungsbehörde bearbeitet ist. Dabei hätte in diesem Jahr eigentlich mit den Arbeiten gestartet werden sollen. 2014 wurden die Pläne konkreter, in Richtung Süden sollte die Station vorverlegt werden. Beim Übergang sah man eine Trennung von Rad- und Fußgängerweg vor. "Das ist sehr unbefriedigend, und die anderen Mitglieder sehen das genauso", sagt Irene Stengel, die immer wieder auf die vielen Gefahren hinweist rund um die Station, gerade für Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen und Senioren. Und nicht nur die langen Verzögerungen ärgern die Politiker, auch die enorme Kostensteigerung sorgt für Entrüstung.

Statt ursprünglich 400.000 Euro sind jetzt rund 950.000 Euro für den Umbau veranschlagt. "Und das nur, weil drei Häuser Schallschutzfenster brauchen?", fragt die Christdemokratin. Für sie ist das Thema noch nicht abgeschlossen. Sie hofft, dass die Bezirksvertretung noch bis zu den Sommerferien etwas unternehmen kann, um den Umbau zu beschleunigen oder gar die einfache Lösung umzusetzen. "Vor den Ferien haben wir noch eine Sitzung", sagt Stengel.

(RP)
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